Die RTL Group hat ihre aktuellen Zahlen präsentiert und konnte dabei einen kräftigen Wachstumsschub im Digitalgeschäft vermelden.Trotz schwächendem dritten Quartal erwartet das Unternehmen ein Rekordjahr.
Trotz eines durchwachsenen dritten Quartals hält die RTL Group ihre Erwartungen an das Gesamtjahr 2016 aufrecht. Angepeilt werde weiter ein Umsatzplus zwischen 2,5 und 5 Prozent, teilte der ProSiebenSat.1-Konkurrent am Donnerstag in Luxemburg mit. In den ersten neun Monaten zogen die Erlöse um 2,1 Prozent auf 4,23 Milliarden Euro an. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Unternehmenswerte legte um 5,6 Prozent auf 756 Millionen Euro zu.
Im traditionell schwächeren dritten Vierteljahr hielt die Bertelsmann-Tochter den Umsatz mit 1,35 Milliarden Euro stabil. Der operative Gewinn dagegen ging um 3,3 Prozent auf 176 Millionen Euro zurück – nach 182 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Als Grund nannte RTL ein niedrigeres Ergebnis in Belgien und Umschichtungen bei den Werbeerlösen in das erste Halbjahr. Viele Kunden wollten den großen Sportereignissen im Sommer mit den Olympischen Spielen und der Fußball-EM in Frankreich, die zumeist von der RTL-Konkurrenz übertragen wurde, aus dem Weg gehen.
„Wie erwartet waren die Ergebnisse im dritten Quartal schwächer als im Vorjahr. Dies ist das Resultat der erwarteten saisonalen Verschiebungen der Werbeausgaben“, sagten die beiden Geschäftsführer der RTL Group, Anke Schäferkordt und Guillaume de Posch, laut Mitteilung. „Dennoch liegen wir im Rahmen der Prognose für das Gesamtjahr 2016 und sind auf Kurs für ein weiteres Rekordjahr.“
Beim Ausbau der Digital-Aktivitäten zur dritten Unternehmenssäule hat die RTL Group ein vor zwei Jahren vorgegebenes Ziel jetzt erreicht. Zahn Prozent des Gesamtumsatzes hatte die Geschäftsführung als Marke vorgegeben. Nach den ersten neun Monaten kam das Segment, zu dem zum Beispiel die Vermarktung von Youtube-Videos zählt, auf einen Umsatz von 430 Millionen Euro – nach 344 Millionen im Vorjahreszeitraum. „Wir haben diesen Meilenstein deutlich schneller erreicht als angekündigt“, erklärte Schäferkordt.
Das Gütersloher Familienunternehmen Bertelsmann hält 75 Prozent an der Sendergruppe, die im MDax mittelgroßer Unternehmen notiert ist. [dpa/kw]
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