Das Jahr 2016 brachte Samsung mit dem Galaxy-Note-7-Debakel schlechte Publicity, doch dankstarkem Umsatz bei Chips und Displays erwartet das koreanische Unternehmen für das letzte Quartal den höchsten operativen Gewinn seit Jahren.
Trotz des Debakels um sein Pannen-Smartphone Galaxy Note 7 erwartet Samsung für das vierte Quartal 2016 den höchsten operativen Gewinn seit über drei Jahren. Dabei dürften nach Ansicht von Analysten vor allem wie schon im dritten Quartal die guten Geschäfte mit Speicherchips und Displays die Folgen des weltweiten Rückrufs des Note 7 aufgefangen haben.
Der Gewinn aus den Kerngeschäften werde im Jahresvergleich um 50 Prozent auf etwa 9,2 Billionen Won (7,3 Milliarden Euro) steigen, teilte das südkoreanische Technologieunternehmen am Freitag in seinem Ergebnisausblick mit. Die Gewinnschätzung liegt über den Erwartungen des Marktes. Es wäre das erste Mal seit dem dritten Quartal 2013, dass der operative Gewinn über neun Billionen Won liegt.
Beim Umsatz rechnet Samsung Electronics mit einem leichten Rückgang auf 53 Billionen Won. Genaue Geschäftszahlen legt der Marktführer bei Smartphones, Speicherchips und Fernsehern traditionell erst zu einem späteren Zeitpunkt vor.
Für das ganze Jahr erwartet der Apple-Rivale einen Umsatzanstieg um 0,4 Prozent auf 201,5 Billionen Won, der operative Gewinn werde sich wahrscheinlich um 10,6 Prozent auf 29,2 Billionen Won erhöhen.
Mit Spannung werden die endgültigen Zahlen für die Mobilfunksparte für das Schlussquartal 2016 erwartet. Der Betriebsgewinn im Smartphone-Geschäft war wegen der Probleme mit dem Note 7 fast komplett eingebrochen. Allerdings prognostizierte Samsung, dass sich das Geschäft dank solider Verkäufe der anderen Premium-Modelle Galaxy S7 und S7 Edge wieder einigermaßen erholen werde.
Samsung hatte das Galaxy Note 7 im vergangenen August auf den Markt gebracht. Kurz darauf kamen erste Berichte von Verbrauchern über überhitzte oder brennende Geräte auf. Anfang September räumte das Unternehmen eine Brandgefahr infolge von Akku-Problemen bei dem Gerät ein und kündigte eine weltweite Austausch-Aktion an. Nach eigenen Angaben waren 2,5 Millionen Geräte betroffen. Allerdings ist die genaue Ursache für die Geräte-Probleme nach wie vor nicht geklärt.
Südkoreanische Medien berichteten diese Woche, dass die Ergebnisse der Untersuchungen zu dem betroffenen Smartphone in diesem Monat vorgelegt werden sollen. Die Regierung hatte demnach die unabhängige US-Organisation Underwriters Laboratories (UL) beauftragt, um sich mit dem Gerät zu beschäftigen. Auch das staatliche koreanische Test-Labor (KTL) führte eigene Untersuchungen durch. [dpa/buhl]
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