Trotz Niederlage: Taxi-Vermittler Uber glaubt an Deutschland

27
35
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

Das umstrittene US-Unternehmen Uber glaubt auch nach dem Verbot seines Internet-Dienstes UberPop durch das Landgericht Frankfurt an eine Zukunft in Deutschland.

Man werde „aller Voraussicht nach Berufung einlegen“, sobald die genauere Begründung des Urteils vorliege, sagte Uber-Deutschland-Manager Fabien Nestmann dem „Spiegel“. „Andere moderne Mobilitätskonzepte haben ebenfalls kritische Phasen durchstehen müssen.“
 
Beim Service UberPop bieten Privatleute mit ihren Autos über eine Handy-App ihre Fahrdienste an. Das Frankfurter Landgericht hatte dies am Mittwoch für wettbewerbswidrig erklärt. Den Privatfahrern fehle die notwendige Lizenz, Uber stifte sie damit zum Rechtsbruch an.

Trotz dieser Entscheidung will sich das Unternehmen nicht geschlagen geben. „Wir Deutschen sind nicht die Schnellsten, wenn es um die Zulassung innovativer Dienstleistungen geht, sondern eher vorsichtig“, sagte Nestmann dem Magazin. „Aber auch wenn es dauert: Am Ende wird sich bestimmt etwas ändern.“ Juristische Schritte gegen das noch nicht rechtskräftige Urteil hatte Uber bereits angedeutet.
 
Wie Nestmann dem „Spiegel“ weiter sagte, hat Uber derzeit etwa 50 000 aktive Kunden in Deutschland. „Wir haben auch keine Probleme, Fahrer für Uber zu gewinnen – 1600 sind es derzeit.“ Das Unternehmen hatte das Verbot von UberPop als Verstoß gegen die europäische Niederlassungsfreiheit bezeichnet und betont, dass man den Dienst in Frankfurt und München weiterhin anbieten werde. Die Angebote in Hamburg, Berlin und Düsseldorf seien von dem Urteil gar nicht betroffen. [dpa]

Bildquelle:

  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
27 Kommentare im Forum
  1. Gutes Urteil, nun sollte auch so gegen das Internet entschieden werden da man hier auch Illegales machen kann. Das Internet wird Verboten, weil es die FILM MUSIK Industrie so will. Man kann Uber nicht verbieten, wäre ja noch schöner nur weil es den Taxi Unternehmen nicht passt. Wenn Uber zu gefährlich ist, sollte halt einfach ein echtes Taxi rufen ! Angebot und Nachfrage ! Uber stellt ein Angebot ein und wenn es keiner nachfragt wird es von selber verschwinden.
  2. AW: Trotz Niederlage: Taxi-Vermittler Uber glaubt an Deutschland Darum geht es aber nun mal überhaupt nicht!
  3. AW: Trotz Niederlage: Taxi-Vermittler Uber glaubt an Deutschland [quote="gigablue, post: 6911799"] Man kann Uber nicht verbieten, wäre ja noch schöner nur weil es den Taxi Unternehmen nicht passt. QUOTE] Doch, kann man. Es gibt in Deutschland ( und auch in anderen Ländern) das Personenbeförderungsgesetz (PBefG). Möchte man ein Taxiunternehmen betreiben, muss man gewisse Standards erfüllen (auch und vor allem für die Sicherheit der Fahrgäste). Wenn man diese erfüllt, muss man beim entsprechenden LRA eine Genehmigung beantragen. Wird diese, nach Prüfung erteilt, hat man eine Lizenz und darf ein Taxiunternehmen führen. Diese Genehmigungen werden immer zeitlich befristet, um einen Kontrollmechanismus zu haben. Auch werden nicht unendlich viele Lizenzen für einen Landkreis ausgegeben, da der Unternehmer von seiner Arbeit auch leben muss. (Was nützen 20 Taxiunternehmen in einem 2000 Einwohnerdorf...) Die Preise, die ein Unternehmen für die Beförderung nehmen darf, sich übrigens auch gesetzlich festgelegt.
Alle Kommentare 27 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum