Mit Beginn des neuen Jahres wird sich sowohl im TV- als auch im Hörfunkbereich des Westdeutschen Rundfunks (WDR) einiges ändern. Die umfangreichen, durchaus umstrittenen Reformen im Programm wurden nun vom Rundfunkrat abgesegnet.
Neues Jahr, neues Glück – und beim Westdeutschen Rundfunk (WDR) auch neues Programm, zumindest in Teilen. Mit der Zustimmung des Rundfunkrates am Mittwoch wird die geplante Programmreform zum Jahresbeginn 2016 im Fernsehen und Hörfunk umgesetzt. Die Änderungen waren wegen der vorgesehenen Kürzung traditioneller Formate im Vorfeld durchaus umstritten.
Das betraf vor allem die Reportagereihe „Hier und Heute“, die bisher täglich im Anschluss an „Lokalzeit“ lief, ab dem 1. Januar aber nur noch montags ab 22.10 Uhr zu sehen sein wird. Der Grund ist die verstärkte Fokussierung auf das regionale Geschehen in Nordrhein-Westfalen, weshalb „WDR Aktuell“ zweimal täglich laufen wird, wobei ab 18.00 Uhr in einer Viertelstunde erstmal das Tagesgeschehen zusammengefasst wird, inklusive fünf Minuten Nachrichten aus den „Lokalzeit“-Redaktionen. Die zweite Ausgabe beginnt wie gewohnt 21.45 Uhr, geht mit 25 Minuten aber deutlich länger.
„Wir verstehen uns als Sender für den Westen, für die Menschen in NRW. Sie erwarten von uns vor allem aktuelle, verlässliche und kritische Information. Dafür gibt es deutlich mehr Platz im neuen Schema“, erläutert WDR-Fernsehdirektor Jörg Schöneborn das reformierte Programm. Dazu gehört auch ein rein auf Information setzender Mittwoch, der ab 20.15 Uhr vor allem Service- und Verbraucherreportagen sowie Dokumentationen zeigen wird. Da auch die Unterhaltung nicht zu kurz kommen soll, wird es am Montagabend verstärkt eigenproduzierte Serien geben, bereits angekündigt wurde die Familienserie „Phönixsee“.
Neben „Hier und Heute“ müssen auch andere Formate weichen. So wird die Talksendung „Westart“ genauso gestrichen wie das Magazin „Cosmo TV“, dessen Redaktion aber bestehen bleibt und sich in Zukunft vor allem um die Berichterstattung zu den Themen Integration und Flüchtlinge kümmern soll.
Nicht nur die Fernsehzuschauer werden sich auf ein neues Programm einstellen müssen, auch im Radio wird es Veränderungen geben. Zumindest bei den Sendern WDR 3 und WDR 5: Während das Klassikradio WDR 3 künftig verstärkt auch auf Hörspiele und Lesungen setzt, die täglich bereits ab 19.00 Uhr laufen sollen, baut WDR seine journalistischen Inhalte weiter aus. So wird das landespolitische Magazin „Westblick“ sowohl am Morgen als auch nachmittags senden, während das Wissenschaftsmagazin „Leonardo“ eine doppelt so lange Sendezeit erhält.
„Ein gutes Programmschema ist eine Komposition aus berechenbaren Einschaltpunkten auf der einen Seite und überraschenden inhaltlichen Angeboten auf der anderen. Die beiden neuen Schemata setzen auf klare Strukturen in der Woche und viele abwechselnde Sendungen am Wochenende“, erklärt Valerie Weber, Hörfunkdirektorin beim WDR und federführend bei der Programmreform im Radio. [buhl]
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