Auf eine durchwachsene Bilanz 2016 blickt die RTL Group zurück. Dank des weiter ausgebauten Digitalgeschäfts und des deutschen Markts konnte der Umsatz zwar auf Rekordhöhe getrieben werden, beim Gewinn musste die Gruppe jedoch Einbußen hinnehmen.
Dank der robusten Konjunktur und eines florierenden Digitalgeschäfts hat der Medienkonzern RTL Group im vergangenen Jahr seinen bisher höchsten Umsatz erzielt. Die Erlöse stiegen auf 6,24 Milliarden Euro – das entspricht einem Plus von 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das teilte die Bertelsmann-Tochter am Donnerstag in Köln mit.
Das Digitalgeschäft wuchs um 31,9 Prozent auf 670 Millionen Euro. Damit steuerte das Segment mit Youtube-Kanälen und Werbung im Internet erstmals mehr als 10 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Der Gewinn bei Europas größter werbefinanzierten Sendergruppe fiel allerdings mit 720 Millionen Euro um fast 9 Prozent niedriger aus als im Vorjahr. Als Grund hierfür gab RTL höhere Steuerzahlungen an.
Letztmals stellte Anke Schäferkordt die Zahlen vor. Die Co-Vorsitzende der RTL Group hatte am Vortag angekündigt, diesen Posten abzugeben, um sich auf ihre Aufgabe als Deutschland-Chefin von RTL und den Vorstandsposten im Bertelsmann-Konzern zu konzentrieren. „Fünf Jahre in drei unterschiedlichen Positionen sind genug. Jetzt ist ein perfekter Zeitpunkt für mich, auch bei dem schnellen Wandel in der Medienwelt, meinen Fokus auf das Deutschland-Geschäft zu legen“, sagte Schäferkordt.
Der Personalwechsel wird mit der nächsten Hauptversammlung der RTL Group am 19. April wirksam. Schäferkordts Posten an der Seite von Guillaume de Posch und Elmar Heggen übernimmt Bert Habets, derzeit Geschäftsführer von RTL in den Niederlanden.
Für 2017 rechnet der ProSiebenSat.1-Rivale mit einem weiteren moderaten Wachstumsplus zwischen 2,5 und 5 Prozent. Treiber bleibt auch im laufenden Jahr das Deutschland-Geschäft.
Die RTL Group mit Sitz in Luxemburg ist zu 75,1 Prozent im Besitz der Bertelsmann AG. Sie ist an 60 Fernsehsendern und 31 Radiostationen sowie an Produktionsgesellschaften weltweit beteiligt. In Deutschland gehören RTL, RTL2, SuperRTL, n-tv und Vox zu den TV-Sendern der Gruppe. [dpa/buhl]
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