Trash-Regisseur Uwe Boll legt sich weiter mit Berlinale an

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der kontroverse Regisseur Uwe Boll hat im Streit mit den Organisatoren der Berlinale nachgelegt: Das Film-Festival „raube“ Regisseure aus, um teure Flugreisen der Verantwortlichen zu bezahlen.

Der mit einer Goldenen Himbeere ausgezeichnete Filmemacher hatte in den vergangenen Tagen per Pressemitteilung angekündigt, den Leiter der Berlinale Dieter Kosslick zu verklagen, weil dieser Bolls neusten Film „Auschwitz“ nicht im offiziellen Programm des Festivals zeigen wollte. Der Regisseur präsentiertesein Werk stattdessen am Sonntag in einer öffentlich zugänglichen Vorstellungim Berliner Babylon-Kino. Boll hatte im Vorfeld angekündigt, im Rahmen dieser Veranstaltung zu erläutern, welche strafrechtlichen Schritte er gegen Kosslick einleiten wird.

Doch bereits im Vorfeld hat der 45-Jährige im Streit mit dem Festival-Verantwortlichen nachgelegt: Der „Welt“ sagte Uwe Boll am Samstag, dass die Organisation der Veranstaltung „kleine Regisseure ausraubt“. Um an der Berlinale teilzunehmen, müssten Filmemacher eine Startgebühr von 125 Euro zahlen. Für Produzenten und Regisseure, die von der Festival-Leitung eingeladen werden, entfalle die Zahlung hingegen. Das sei ungerecht, kritisierte Uwe Boll.

Die Organisatoren des Festivals bereisen jährlich viele Länder. Auf diesen Reisen schauen sie sich Filme an, deren Entwickler anschließend zur Berlinale eingeladen werden. Statt „in der Welt herumzugondeln“, solle man sich auf die Filme konzentrieren, für die 125 Euro gezahlt wurden. Boll sagte der Zeitung, dass es die Startgebühr eigentlich nur gebe, „damit die Berlinale ihre Kosten decken kann“. Die Strafanzeige gegen Festival-Leiter Dieter Kosslick stelle er stellvertretend „für all die zigtausend Bewerber, die ihre 125 Euro Anmeldegebühr aus eigener Tasche hinlegen“.

Die Sprecherin der Berlinale Frauke Greiner wies die Vorwürfe des Regisseurs zurück. Die Reisen der Festival-Leitung seien für die Programmgestaltung und den Wettbewerb unerlässlich, hieß es. Dass geladene Gäste Anmeldegbühr nicht zahlen müssten, geschehe im Einklang mit den Regularien der Berlinale, so Greiner. Der Anzeige von Uwe Boll sehe man daher „entspannt entgegen“.

Im Oktober 2010 kam Bolls letzter Film „Darfur“ auf Blu-ray in den Handel. Das Drama erzählt von den Grausamkeiten der muslimischen „Dschandschawid“-Miliz im Jahr 2003. Eine Gruppe von Journalisten befindet sich in einem sudanesischen Dorf, um von den Greueltaten der Islamisten zu berichten. Als die Miliz das Dorf angreift, müssen sich die Reporter entscheiden, ob sie der hilflosen Bevölkerung beistehen oder sich selbst in Sicherheit bringen. [dm]

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