Angesichts der Erfolge deutscher Fahrer und der zurückgehenden Doping-Fälle scheinen ARD und ZDF plötzlich wieder ein Interesse an der Tour de France zu entwickeln. Bei vielen Zuschauern gilt der Ruf der Frankreich-Rundfahrt allerdings nach wie vor als beschädigt.
Es ist noch nicht lange her, da gehörte die Tour de France zu den sportlichen Sommerhighlights bei ARD und ZDF. Doch zahlreiche Doping-Skandale und nicht zuletzt auch die Erfolglosigkeit deutscher Fahrer in den vergangenen Jahren sorgten dafür, dass die Frankreich-Rundfahrt bei den Öffentlich-Rechtlichen aus dem Programm flog. So konnten deutsche Zuschauer das einst so prestigeträchtige Radrennen in den letzten Jahren nur noch bei Eurosport verfolgen.
In diesem Jahr deutet sich jedoch ein Umdenken an, wie der SID (Sport-Informations-Dienst) am Montag berichtete. Ausschlaggebend dafür sind vor allem die Etappensiege der deutschen Fahrer Marcel Kittel, Tony Martin und André Greipel bei der aktuellen Tour. Demnach gaben sowohl ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky als auch ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz gegenüber dem SID an, die Entwicklungen bei der Tour de France und bei den Anti-Doping-Bemühungen genau zu analysieren und basierend auf den Beobachtungen über die Zukunft der Übertragungen zu entscheiden.
Tatsächlich hatte es in den vergangenen Jahren weniger bekannt gewordene Doping-Fälle bei der Tour de France gegeben als in früheren Jahren. Dennoch gilt der Ruf der Frankreich-Rundfahrt insbesondere nach den Doping-Skandalen um Jan Ulrich und Lance Armstrong mittlerweile als nachhaltig beschädigt. ARD und ZDF dürften die in dieser Hinsicht unrühmliche Historie der Frankreich-Rundfahrt auf jeden Fall mit in Betracht ziehen, bevor sie sich für einen Erwerb zukünftiger Übertragungsrechte entscheiden. [ps]
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