
Tokio – Der japanische Elektronikkonzern Toshiba hat Berichte über einen Ausstieg aus der LCD-Produktion zurückgewiesen. Toshiba-Vizepräsident Fumio Muraoka sei falsch verstanden worden.
Toshiba will sich nicht aus der LCD-Produktion zurückziehen. Das Unternehmen widersprach ensprechenden Vermutungen. Toshiba-Vizepräsident Muraoka hatte gesagt, das Unternehmen prüfe aufgrund der schlechten Zahlen im LCD-Sektor alle Optionen. Diese würden aber nicht einen Rückzug aus der LCD-Produktion beinhalten, stellte das Unternehmen klar.
Toshiba hatte in der vergangenen Woche schlechte Quartalszahlen vorgelegt. Das Unternehmen musste im LCD-Geschäft nach eigener Aussage von April bis Dezember 2009 Verluste von umgerechnet über 150 Millionen Euro hinnehmen.
Bei der Vorstellung der Zahlen hatte der Toshiba-Vizepräsident gesagt: „Unsere LCD-Abteilung läuft aufgrund sinkender Verkaufszahlen, fallender Preise und dem starken Yen immer schlechter. Wir überlegen nun, wie wir das Problem lösen können und ob eine Kostenreduzierung überhaupt ausreichen könnte.“ Das war von vielen so verstanden worden, als erwäge der Konzern einen Rückzug aus der LCD-Sparte. Insider vermuten allerdings, dass sich Toshiba aus der Herstellung kleiner LCD-Displays für mobile Geräte zurückziehen wird.
Ein Rückzug des Konzerns aus dem LCD-Geschäft erscheint auch unlogisch. Die Japaner hatten erst Anfang des Jahres das neue LCD-Flaggschiff „Cell Regza“ vorgestellt, ein umfangreich ausgestatteter Fernseher mit integriertem Cell-Prozessor, der auch in Sonys Playstation 3 zum Einsatz kommt. Der Cell TV soll im Herbst 2010 auf den europäischen Markt kommen, die genauen Spezifikationen für Europa stehen aber noch nicht fest. [mw]
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