Der Regisseur Tom Tykwer (50), der derzeit im Auftrag von ARD und Sky an „Babylon Berlin“ arbeitet, hält wenig von der These, in Deutschland würden keine guten Serien gedreht.
„Ach, da muss man mal die Kirche im Dorf lassen!“, sagte Tykwer der „Süddeutschen Zeitung“ vom Wochenende. „Wir fangen doch gerade erst an. Die Amerikaner haben viel früher damit begonnen und deshalb einen großen Vorsprung.“
Man dürfe nicht unterschätzen, dass Deutschland ein einigermaßen stabiles Fernsehsystem habe, das nicht so unter Zugzwang stehe wie in anderen Ländern. „Es ist ja nicht so, dass die Leute der ARD oder dem ZDF scharenweise weglaufen.“ Die Privatsender hätten da schon eher ein Problem. Die modernen Serien hätten einen Erzählfluss, in den Werbepausen einfach nicht reinpassten.
Tykwer („Das Parfum“) wird die Berlin-Krimis von Volker Kutscher verfilmen. „Babylon Berlin“ gilt als bisher aufwendigste deutsche Serie. Mit Spannung wird die Verfilmung erwartet, die als Gemeinschaftsprojekt von ARD und Sky konzipiert ist. Es sollen gleich zwei Staffel mit jeweils acht Folgen produziert werden. Die Dreharbeiten dazu laufen und sollen Ende des Jahres abgeschlossen sein. 2017 soll die Serie um Kommissar Gereon Rath bei dem Bezahlsender Sky zu sehen sein, bei der ARD 2018. [dpa/fp]
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