Die Thüringer Landesmedienanstalt (TLM) hat im nächsten Jahr 4,7 Millionen Euro zur Verfügung. Das beschloss die TLM auf einer Versammlung am Dienstag. Außerdem zog die Medienanstalt Bilanz über ihre Arbeit im letzten Jahr.
Die Mitglieder der Versammlung setzten sich am Dienstag auf ihrer Sitzung in Erfurt mit aktuellen Problemlagen des Jugendschutzes im Internet auseinander. Der Leiter der Internetplattform „Jugendschutz.net“, Friedemann Schindler, stellte die Arbeitsweise seiner Plattform und die neuesten Ergebnisse des Jahresberichtes vor. Dabei ging es hauptsächlich um die aktuellen Risiken im Netz sowie Möglichkeiten, Grenzen und Perspektiven eines sicheren Netzes für Kinder und Jugendliche.
TLM-Direktor Jochen Fasco sagte: „Pornografie, Selbstverletzungsseiten und rechtsextremistische Inhalte finden sich im Internet zuhauf. Jugendgefährdende Inhalte müssen recherchiert werden, wobei jugendschutz.net wichtige Dienste leistet. Ergänzend braucht es jedoch auch die Eigenverantwortung und Medienkompetenz gerade von Eltern und Erziehungsverantwortlichen.“
Die Versammlung stimmte den vom Direktor vorgelegten Entwürfen des Nachtragshaushaltes 2010 und des Haushaltsplanes 2011 zu. Der Etat hat in beiden Jahren ein Volumen in Höhe von etwa 4,7 Millionen Euro. Knapp 60 Prozent davon werden nach Angaben der TLM für die Vermittlung von Medienkompetenz, für Bürgerrundfunk und für die Förderung der technischen Infrastruktur aufgewendet. Die übrigen Ausgaben entfallen insbesondere auf die Zulassungs- und Aufsichtsfunktion sowie den Gemeinschaftshaushalt der Landesmedienanstalten.
Das Gremium befasste sich außerdem mit der Entwicklung der Thüringer Lokalfernsehveranstalter. Ausgehend von der seit einiger Zeit gemeinsam produzierten und auf allen Kanälen ausgestrahlten Sendung „Thüringen.TV“ wurde der geplante Aufbau einer gemeinsamen Plattform im Internet für den Programmaustausch, das Streaming und die Heranführung der Programme an die Kabelnetze einhellig begrüßt. Auch hinsichtlich einer gemeinsamen Vermarktung haben sich die Thüringer Veranstalter zusammengefunden. Fasco begrüßt diese aktuellen Entwicklungen. Dadurch werde die programmliche Vielfalt erhöht und vor allem die wirtschaftliche Tragfähigkeit der kleinen Veranstalter deutlich verbessert.
Die Aktivitäten aus Anlass des 20. Jahrestages der Grenzöffnung waren nach TLM-Angaben einer der Schwerpunkte der Arbeit im Jahr 2009. Die TLM kooperierte u. a. mit der LPR Hessen beim 2. Thüringisch-Hessischen Mediengespräch, in dem es um die Rolle der Medien beim Mauerfall ging. Auch das gemeinsame medienpädagogische Sommercamp „Grenzenlos“ und der hessisch-thüringische Bürgermedienpreis widmeten sich dem Mauerfall 1989. [mw]
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