
Der Hersteller von digitalen Videorecordern (DVR) TiVo will seine Geräte mit Funktionen zum Download von Filmen aus dem Internet ausstatten.
Wie de.internet.com berichtet, will das Unternehmen einen entsprechenden Video-on-Demand-Service (VoD) in den USA künftig selbst anbieten. Dieser soll in die bereits bestehenden interaktiven Angebote integriert werden, wobei der Preis für die Mitgliedschaft gesenkt wird. Statt 12,95 Dollar werden monatlich zukünftig nur noch 6,95 Dollar fällig, teilte der Hersteller gestern in Alviso, Kalifornien, mit. Jeder Film-Download kostet jedoch extra, wobei der genaue Preis bisher nicht feststeht.
Die Auslieferung von Inhalten erfolgte bisher über die Receiver des TV-Satelliten-Betreibers DirecTV, der Anteil von TiVo hielt. Zeitgleich mit der Ankündigung eigener Zugangstechnologien durch TiVo gab DirecTV gestern den Ausstieg aus der 25,2 Millionen Dollar-Beteiligung bekannt. Die 3,5 Millionen Aktien, die sich im Besitz des Unternehmens befanden, wurden zu einem Stückpreis von 7,20 Dollar verkauft. Vor vier Tagen war bereits DirecTV-Chef Eddy Hartenstein aus dem Aufsichtsrat des Geräteherstellers ausgeschieden.
Mit dem Ausstieg verliert TiVo einen seiner wichtigsten Partner. So kam der Großteil der 264.000 neuen Kunden im ersten Quartal aus der Nutzerschaft des Satellitenbetreibers. Hintergrund ist offenbar das Interesse der DirecTV-Mutter News Corp. an NDS, einem Produzenten von Set-Top-Boxen. Dieser könnte TiVo als Lieferanten von digitalen Videorecordern ablösen. Offiziell gab DirecTV an, die Aktien zur Schuldentilgung zu veräußern. [lf]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com