Time-Warner-Chef: Kauf von Onlinefilmen muss einfacher werden

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Bislang hat das neue Onlineformat Ultraviolet nicht die erhoffte Rettung des kriselnden US-Heimkinomarkts herbeiführen können: Kunden leihen lieber Filme im Netz als sie zu kaufen. Laut Time-Warner-Chef Jeff Bewkes liegt das Problem in der Handhabung – der Onlinekauf sei noch zu komliziert. Jetzt haben die Studios reagiert.

„Apple hat weder den Computer noch den MP3-Player erfunden“, sagte Bewkes auf einer Investorenversammlung in Palm Beach am Dienstagnachmittag (Ortszeit). Der Elektronikkonzern habe diese Geräte aber „einfacher, nutzerfreundlicher und somit erfolgreicher“ gemacht, hieß es. Das müsse nun auch im Online-Heimkinobereich geschehen, forderte der Manager.

Wegen stark rückläufiger Umsätze steckten US-Studios viel Hoffnung und Kapital in das Cloudsystem Ultraviolet, das es ermöglicht, Filmdateien auf verschiedenen Plattformen wie Fernsehern, Spielekonsolen, Tablet-PCs und Smartphones wiederzugeben. Der erhoffte Erfolg blieb bislang aber aus: Anstatt sich Filme über das Netz zu kaufen, leihen sich US-Kunden Fime und Serien lieber über Anbieter wie Netflix oder Hulu aus (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete).
 
Dennoch glaubt Bewkes daran, dass es einen Markt für Online-Kaufvideos gibt. „Jeder will derartige Inhalte lieber besitzen. Das haben wird sowohl im Bereich Musik als auch bei Büchern erlebt“, hieß es weiter. Um die gewünschten Umsatzsteigerungen zu erreichen, müsse man das Ultraviolet-Vertriebssystem nun „so schnell wie möglich den Kundenwünschen anpassen“, so der Time-Warner-Chef.
 
Den ersten Schritt wagten nun Warner Home Entertainment und 20th Century Fox Home Entertainment. Die beiden Publisher gaben ebenfalls am Dienstagabend bekannt, dass man gemeinsam das „Project Phoenix“ gestartet habe. Mit Hilfe des Sicherheitssystems SCSA soll die Speicherung, der Austausch und die Sicherung von hochauflösenden Medieninhalten noch schneller funktionieren. Die Etablierung des Systems sei ein „Schlüsselelement in Entwicklung des Digitalmarkts“, hieß es. [dm]

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1 Kommentare im Forum
  1. AW: Time-Warner-Chef: Kauf von Onlinefilmen muss einfacher werden Was der gute Mann anscheinend vergisst ist, dass 99% der Benutzer ihren Besitz auch zu Hause haben wollen und eben nicht in eine ominösen Cloud über die sie null Kontrolle haben und bei der sie auch noch mehr zahlen sollen, als für einen physikalischen Datenträger, den ihnen niemand weg nehmen kann. Der Vergleich mit Apple hinkt gewaltig. Ich bezweifle, dass itunes sich durchgesetzt hätte, wenn die Musik nur in einer Cloud wäre. Fakt ist, dass itunes erst so richtig an Fahrt aufgenommen hat, als DRM fiel und der Nutzer die Musik nutzen konnte wo und wie er wollte. Der Ansatz aus den Fehlern der MU zu lernen ist ja durchaus ok, aber man sollte dazu auch nur minimalst dazu fähig sein, die Fehler zu identifizieren. Je mehr die FI ihre Filme hinter DRM, Verschlüsselungen, Kopierschützen usw verramelt und damit die eigenen Kunden bestraft und unter Generalverdacht stellt (siehe unsäglichen BD Kopierschutz der ständig bei neuen Scheiben Probleme macht), desto mehr Kunden werden sie verlieren!
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