Medienexperten zufolge könne sich das neue Onlineformat Ultraviolet nur durchsetzen, wenn Videoinhalte über das Netz günstig und zeitnah angeboten werden. Der Time-Warner-Chef Jeff Bewkes hält zumindest den zweiten Aspekt für realisierbar. Allerdings müssten die Urheberrechte geschützt werden.
Es gebe keinen finanziellen Grund, Filminhalte nicht schon kurze Zeit nach dem Kinostart im Internet anzubieten, sagte Bewkes auf einer Investorenkonferenz am Mittwochabend (Ortszeit). Trotz heftiger Kritik an Minusfenstern und Premium-VOD-Plänen sehe man keine langfristige Beeinträchtigung der Geschäfte, hieß es. Im Gegenteil: „Ein früher Ultraviolet-Release von Inhalten kann sehr positive Effekte mit sich bringen“, so Bewkes.
Eine Gefahr sieht der Manager allerdings in der Sicherheit der Medieninhalte. Es müsse gelingen sicherzustellen, dass Filme und Serien, die schon früh über Ultraviolet angeboten werden, nicht illegal vervielfältigt werden. „Wenn die Sicherheitsfrage einmal geklärt ist, gibt es keinen Grund für uns diesen Schritt nicht zu gehen“, hieß es weiter.
Das neue Onlineformat Ultraviolet war in den USA im vergangenen Herbst gestartet. Mittlerweile sind auch erste Titel auf dem britischen Markt erhältlich. Zahlen zur Etablierung der Technologie gibt es bislang kaum. Auf einer Investorenkonferenz am Dienstag sagte der Disney-Chef Bob Igner, „Ultraviolet hat bislang keine wirklich stabilen Umsätze erzielt“. Der Medienexperte Richard Greenfield hatte bereits zu Beginn des Jahres gefordert, Ultraviolet-Titel günstiger und kurz nach dem Kinostart verfügbar zu machen (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). [dm]
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