Der US-Medienkonzern Time Warner hat im vergangenen Jahr einen Umsatzsprung von 8 Prozent auf fast 29 Milliarden Dollar erzielt und damit nach eigenen Angaben das höchste Wachstum seit 2003 verzeichnen können. Zum Gewinn von knapp 6 Milliarden Dollar trugen vor allem das Fernseh- und Filmgeschäft bei.
Vorstandschef Jeff Bewkes verwies am Mittwochmorgen (Ortszeit) in New York auf eine „ehrgeizige Agenda“, die Time Warner im abgelaufenen Jahr nicht nur eingehalten, sondern übererfüllt habe. Er sprach von einem Testament der Qualität des eigenen Contents, der Stärke der Marken und der hohen Qualität von kreativen Köpfen und Management. Zudem erlaube es der technologische Fortschritt, die Inhalte auf immer weiteren Plattformen und Verbreitungswegen anzubieten und so die Einnahmen zu steigern.
Auch 2012 wolle man daran festhalten, aggressiv in Programm, Produktion und Marketing zu investieren und über die „Content Everywhere“-Initiative nicht nur in den eigenen vier Wänden, sondern auch unterwegs den bequemen Zugriff auf hauseigene Filme, Serien und andere Unterhaltungsangebote zu ermöglichen, so Bewkes. In der TV-Sparte kletterten die Umsätze gegenüber 2010 von 12,480 auf 13,654 Milliarden Dollar. Die Filmsparte steuerte 12,638 (2010: 11,622) Milliarden Dollar bei, die Verlagstöchter von Time Inc. konnten leicht von 3,675 auf 3,677 Milliarden Dollar zulegen. Insgesamt belief sich der Jahresumsatz 2011 auf 28,974 (26,888) Milliarden Dollar.
Am lukrativsten arbeiteten dabei die konzerneigenen Fernsehsender aus der Turner Broadcasting-Gruppe (Cartoon Network, TNT Serie, Boomerang) mit dem früheren RTL-Chef Gerhard Zeiler als neuem internationalen Leitwolf und der Bezahlkanal HBO, die allein 4,431 (2010: 4,165) Milliarden zum Gesamtgewinn von 5,864 Milliarden Dollar beisteuerten. Im Filmsegment fiel der Überschuss mit 1,279 (1,105) Milliarden Dollar trotz klarer Zuwächse deutlich geringer aus und belief sich nur auf rund 10 Prozent des Umsatzes. Aus dem Publishing-Arm kamen weitere 580 Millionen (526) hinzu.
Im TV-Geschäft verwies Time Warner auf einen 6-prozentigen Anstieg der Abonnementerlöse (495 Millionen), ein Plus von 12 Prozent bei den Werbeeinahmen, die 453 Millionen Dollar in die Kassen spülten, sowie einen 21-prozentigen Anstieg im Lizenzgeschäft für TV-Serien und Shows, das 202 Millionen Dollar erwirtschaftete. Gerade auf dem internationalen Sektor sei das Geschäft deutlich gewachsen, im Gegenzug aber durch höhere Programm- und Marketingaufwendungen etwas gedrückt worden.
Im Filmgeschäft sorgten laut Konzerns insbesondere die erfolgreiche Kinopremiere von „Harry Potter And The Deathly Hallows Part 2“ und die Auswertung des Vorgängerfilms auf Blu-ray und DVD für volle Kassen. Weltweit seien 4,7 Milliarden Dollar an den Kinokassen erlöst worden. Man sei damit das einzige Studie, das drei Jahre in Folge die 4-Milliarden-Grenze überschritten habe. Auch Videospiele wie „Batman: Arkham City“ und „Mortal Kombat 9“ wurden als Erfolgsbringer benannt. [ar]
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