Laut ZDF-Intendant Thomas Bellut sind die eigenen Digitalkanäle für das Zweite besonders wichtig, da die Rundfunkanstalt ansonsten seine einzigen Möglichkeiten aufgeben würde, außerhalb des Hauptprogramms eigene Experimente zu wagen. Einer Fusion von ZDFneo und ZDFinfo mit den Digitalkanälen der ARD erteilte Bellut damit abermals eine Absage.
Schon seit einigen Wochen stehen die Digitalkanäle der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten wieder im Fokus der Diskussionen zwischen ARD und ZDF. Während die ARD auf eine Verschmelzung der Angebote beider Häuser pocht, möchte man beim ZDF gern weiterhin in Eigenverantwortung an ZDFneo und ZDFinfo arbeiten. Im Interview mit dem Magazin „Promedia“ erklärte ZDF-Intendant Thomas Bellut Anfang dieser Woche, welche Wichtigkeit die digitalen Spartenkanäle für seine Rundfunkanstalt haben.
„Wir haben mit diesen Angeboten zum ersten Mal in unserer 50-Jährigen Geschichte die Chance, außerhalb des Hauptprogramms neue Formate und neue Köpfe auszuprobieren“, so Bellut über die Tatsache, dass man beim Zweiten, anders als bei der ARD, nicht über Dritte Programme verfügt, die als Experimentierfeld dienen könnten. Alle anderen Player im deutschen TV-Markt seien bereits seit Mitte der 90er Jahre als Programmfamilien aufgestellt und könnten somit von den Synergieeffekten im eigenen Haus profitieren.
ZDFneo und ZDFinfo seien vollständig in das Unternehmen ZDF integriert und eng mit dem Hauptprogramm verzahnt, weshalb eine Zusammenlegung beider Kanäle mit den Digitalkanälen der ARD aus Sicht des ZDF keine Einsparungen bringen würde, sondern auch eine interne Neuorganisierung im eigenen Haus nötig machen würde. [ps]
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