
München – Vor allem nach den Erfahrungen der Vergangenheit, als Murdoch sich schon einmal „eine blutige Nase geholt“ und mehr als eine Milliarden Euro bei der Kirch-Pleite verloren hatte, war für Helmut Thoma das Engagement des Medienmogul nicht absehbar.
Im Interview mit dem „Stern“ prognostiziert der frühere RTL-Chef jetzt allerdings eine Übernahme des deutschen Pay-TV-Senders durch den Medienmogul. „Mit 15 Prozent gibt sich Murdoch normalerweise nicht zufrieden.“ Skeptisch sieht Thoma die Erfolgsaussichten für Murdoch, mit Pay-TV in Deutschland zu verdienen.
So warnte Thoma vor der Schwierigkeit des deutschen Pay-TV-Markts. Aufgrund des breiten Free-TV-Angebots in Deutschland mit den attraktiven Inhalten attestiert Thoma dem Bezahlfernsehen weiterhin geringes Wachstumspotenzial. Vor allem die zu geringe Exklusivität attraktiver Programminhalte mache Premiere zu schaffen.
Gleichzeitig drängen die Kabelnetzbetreiber und DSL-Anbieter ihrerseits mit Angeboten in den Markt. „Die Konkurrenz in diesem Bereich ist größer als je zuvor. Und Pay-TV war in der Vergangenheit schon kein großer Erfolg. Bezahlfernsehen wie es Premiere betreibt, ist und bleibt in einer äußerst schwierigen Lage“, erklärte Thoma im Interview mit dem Nachrichtenmagazin.
Daran könne auch die Bundesliga nichts ändern, die Thoma für überschätzt hält. „Damit allein ein ganzes Pay-TV-System in die schwarzen Zahlen zu befördern, wird nicht einfach. Vor allem nicht bei diesen hohen Preisen für den Fußball“. [lf]
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