Der französische Medienkonzern Vivendi und die Deutsche Telekom haben in einem Schiedsverfahren einen mehr als elf Jahre währenden Rechtsstreit beigelegt. Die Telekom zahlt nun an Vivendi 1,25 Milliarden Euro.
In dem Rechtsstreit zwischen beiden Konzernen ging es um die Kontrolle an der polnischen PTC, einem der größten Telekommunikationsanbieter in Zentral- und Osteuropa. Der Konflikt war als Folge eines Anteilsverkaufes unter Einbeziehung der polnischen Elektrim S.A. entbrannt. Dabei ging es um einen Anteil von 48 Prozent an PTC. Gemäß einem Wiener Schiedsspruch aus dem Jahr 2004 gehörte dieser allein dem polnischen Vivendi-Partner Elektrim und nicht, wie es die Franzosen sahen, einem Gemeinschaftsunternehmen beider Gesellschaften.
Nun zahlt die Telekom 1,4 Milliarden Euro an Vivendi und Elektrim und erhält damit die umstrittenen 48 Prozent. Die restlichen drei Prozent erwirbt sie durch den Kauf von zwei Zwischenholdings von Vivendi und Elektrim und ist somit nach Abschluss des Schiedsverfahrens und der Zahlung der Summe an beide Unternehmen zu 100 Prozent Eigentümerin von PTC.
Nach Angaben der Telekom erhöht sich die Summe um die erste Kaufpreisrate von 700 000 Euro aus dem Jahr 2006 sowie die Kosten der Rechtsstreitigkeiten auf insgesamt 2,1 Milliarden Euro. Der überwiegende Anteil des Geldes geht an Elektrim, das zwischenzeitlich Insolvenz angemeldet hat. Auch die Ansprüche anderer Beteiligter, wie etwa des Staates Polen sowie einiger Hedgefonds, sind damit abgegolten. PTC betreibt in Polen die beiden Mobilfunknetze Era und Heyah und hat nach eigenen Angaben 13,3 Millionen Kunden.
Vivendi konnte am Mittwoch einen weiteren Erfolg verbuchen. Der französische Mischkonzern hat die restlichen 12,34 Prozent seiner Anteile am US-Fernseh- und Unterhaltungskonzern NBC Universal an General Electric (GE) verkauft. Der Kaufpreis liegt nach Angaben von Vivendi bei umgerechnet 2,8 Milliarden Euro. Das Unternehmen hatte schon im vergangenen Jahr 7,66 Prozent seiner Beteiligung an GE verkauft. Insgesamt hat der Konzern für den Verkauf seiner zwanzig Prozent 5,8 Milliarden Dollar (4,2 Milliarden Euro) bekommen. Zu NBC Universal gehören NBC Television Network, das Filmstudio Universal Pictures sowie eine Reihe von Vergnügungsparks. [mw]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com