Telekom-Wettbewerber drohen mit Ende der Netzallianz

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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In Sachen Breitbandausbau gehen die Konkurrenten der Telekom auf Konfrontationskurs. In einem Brief an Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel fordern die Verbände Breko, Buglas und VATM die Politik auf, eine Absprache zwischen Telekom und Bundesnetzagentur wegen des Vectorings zu verhindern.

Die Umsetzung des geplanten Breitbandausbaus bleibt weiter ein Streitthema. Und seit die Bundesnetzagentur die Bereitschaft erkennen ließ, einen öffentlich-rechtlichen Vertrag mit der Deutschen Telekom zur Absicherung eines Investitions- und Ausbauversprechens abzuschließen, hat die Diskussion sogar noch an Schärfe gewonnen. In einem Brief an Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) und Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) fordern der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko), der Bundesverband Glasfaseranschluss (Buglas) und der Verband der Anbieter von Telekommunikation und Mehrwertdiensten (VATM) nun die Politik auf, einen solchen Vertrag zu unterbinden.

Wie bekannt, setzt die Telekom beim Breitbandausbau auf das kostengünstigere, aber nicht zukunftsträchtige Vectoring und plant, dieses auch in den um die Hauptverteiler liegenden Nahbereiche einzusetzen. „In diesem Zusammenhang hat die Telekom eine verbindliche Investitionszusage gegenüber der Bundesnetzagentur in Aussicht gestellt, zur Unterstützung der Breitbandziele bundesweit alle Hauptverteiler-Nahbereiche bis Ende 2018 mit der Vectoring-Technik zu erschließen“, erklärte die Bundesnetzagentur auf Nachfrage von DIGITAL FERNSEHEN.
 
Dieses Vorhaben wird von den Konkurrenten der Telekom jedoch sehr kritisch gesehen. Eine solche Vereinbarung zwischen der unabhängigen Regulierungsbehörde und eines der Regulierung unterliegenden Marktteilnehmers sei im Telekommunikationsrecht nicht vorgesehen und sorge dafür „dass die Bundesnetzagentur durch diesen Präzedenzfall aus ihrer bisherigen Rolle als unabhängige Behörde gedrängt wird und damit ihre neutrale Rolle als ‚Schiedsrichter‘ aufgibt“, wie es in dem Brief weiter heißt.
 
Die drei Verbände sind der Meinung, dass die Telekom nur investieren werde, wenn die Entscheidung der Bundesnetzagentur zu ihren Gunsten ausfalle. Die Behörde selbst erklärte gegenüber DIGITAL FERNSEHEN zum laufenden Verfahren: „Eine Entscheidung über den Vectoring-Einsatz in den um die Hauptverteiler liegenden Nahbereichen ist noch nicht getroffen.“ Sollte die Entscheidung jedoch pro Telekom ausfallen, drohen Breko, Buglas und VATM mit dem Ende der Netzallianz, in welcher sich die Bundesregierung „ausdrücklich auf einen gemeinsamen Ausbau verpflichtet“ habe. [buhl]

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13 Kommentare im Forum
  1. AW: Telekom-Wettbewerber drohen mit Ende der Netzallianz Klar. Selbst nur in homöopatischen Dosen ausbauen, mal hier ein Dorf und mal dort eine Straße, aber anderen den Ausbau verbieten wollen bzw. nahezu kostenlosen Zugriff erwarten. Hat sich halt in 10 Jahren nichts geändert. Wenn wir auf Buglas, Breko und VATM warten, hat Deutschland ungefähr im Jahr 2090 wenigstens 50MBit/s in höchstens einem Drittel der Haushalte.
  2. AW: Telekom-Wettbewerber drohen mit Ende der Netzallianz Ja sicher... Die Politik nickt es erst ab und setzt die Rahmenbedingungen für diese Absprache und jetzt soll sie es verhindern? Ja gibts denn hier nur noch Dille Tanten!!? Die hätten früher Einspruch erheben sollen und zum anderen kommen die faulen Stücke auch nicht in Quark. Und 1&1 wollte erst eigene Netze, nun sind die wieder davon abgekommen. Die Unternehmen haben keinen Plan, die Politik hat keinen und alle haben keinen, aber alle wollen es letztendlich. Das sind unser alle netten Dille Tanten. Die Tanten klatschen nur zum Café in Meetings, aber wirklich arbeiten, macht keine einzige dieser Tanten. Und so mit stoplert dieses Land von Stolperstein zu Stolperstein, anstatt zu Meilensteinen.
  3. AW: Telekom-Wettbewerber drohen mit Ende der Netzallianz Aktuell gibt es allerdings keine Not unbedingt Vectoring einsetzen zu müssen. Ein Ausbau von normalen ADSL2+/VDSL auf bis zu 80/15 MBit/s für die nahe an den DSLAMs gelegenen Haushalte, mindestens jedoch 10/1 MBit/s für die abgelegenenern Haushalte wäre doch erstmal das Wichtigste.
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