Bei der Deutschen Telekom werden aktuell Pläne diskutiert, auch bei Internet-Anschlüssen über das Festnetz ein Datenvolumen einzuführen. Das könnte zu großen Einschnitten für die Nutzer führen.
Die im Mobilfunk übliche Volumenbegrenzung für die Internet-Nutzung könnte bald auch für Festnetzanschlüsse Anwendung finden. Wie der Blog und Podcast „Fanboys“ aktuell unter Berufung auf eine anonyme Quelle berichtet, plane die Deutsche Telekom derzeit eine entsprechende Änderung der Flatrate-Tarife. Nach dem Erreichen eines je nach Vertrags unterschiedlichen Datenvolumens soll die Geschwindigkeit auf 384 KBit/s gedrosselt werden. Der Telekommunikationsanbieter bestätigte derartige Überlegungen am Freitag im unternehmenseigenen Blog.
Demnach diskutiere man bei der Telekom intern, wie sich mit der Herausforderung des exponentiellen Wachstums des Datenvolumens umgehen lässt. Zudem verursache der damit einhergehende Netzausbau Kosten in Milliardenhöhe, während die Telekommunikationspreise seit Jahren stetig abwärts gehen würden. Die Begrenzung aller Tarife auf ein bestimmtes Datenvolumen sei deshalb eine mögliche Lösung der Herausforderung, heißt es im Blog-Eintrag der Telekom.
Dem Konzern zufolge sei der Vorteil eines solchen Modells der, dass nur Kunden mehr zahlen müssten, die auch tatsächlich mehr Datenvolumen verbrauchen. „Fanboys“ hat auf Basis der Informationen seiner Quelle aber starke Bedenken an diesem Prinzip. Das IPTV-Paket Entertain mit einem Anschluss von 16 MBit/s soll beispielsweise durch ein Datenvolumen von 75 Gigabyte pro Monat begrenzt werden. Nach dem Online-Ausleihen von vier Filmen in HD-Qualität und durchschnittlichem Surfverhalten könnte nämlich schon die Drosselung des Anschlusses erfolgen. Das sicherheitsnotwendige Update des Betriebssystems müsse dann auf den nächsten Monat verschoben werden.
Die Telekom weist in ihrem Blog darauf hin, dass bei den Tarifen vorerst alles beim Alten bleibt. Sollte sich das Datenvolumen für Festnetzanschlüsse jedoch beim Telekommunkationsriesen durchsetzen, könnten auch andere Anbieter wie Vodafone oder die Kabelnetzbetreiber nachziehen. [hjv]
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