Die Telekom versuchte vergeblich, viele Kunden wegen der All-IP-Umstellung zu einer Vertragsumstellung zu bewegen. Nun mussten die gekündigt werden.
Ende 2018 werden nach den Plänen der Telekom ihre Netze auf All-IP basieren. Das bedeutet, dass Telefonie, Daten, Fernsehen usw. über das Internet laufen wird. Klassische Telefonanschlüsse mit extra Leitung wird es dann nicht mehr geben. Dank diesem Vorgehen kann der Konzern alle Dienste zentral verwalten.
Damit die Kunden mit einem PSTN/ISDN-Anschluss weiterhin Telekom-Leistungen nutzen können, müssen die Verträge im Zuge der IP-Migration umgestellt werden. Das hängt mit dem veränderten Leistungsspektrum zusammen. Nun scheint es aber viele Kunden zu geben, die ihren alten Telefonanschluss unbedingt behalten wollen. Diese reagierten nämlich nicht auf zahlreiche Kontaktversuche seitens der Telekom. So kam es im zweiten Quartal 2017 zur Kündigung von mehr als 20.000 Kunden seitens des Konzerns.
So erklärte Telekom-Finanzchef Thomas Dannenfeldt am 3. August 2017 innerhalb der Bekanntgabe der Quartalsergebnisse: „Zwar ist das Wachstum bei den Breitband-Anschlüssen scheinbar rückläufig. Dies ist aber ausschließlich auf die Umstellung auf IP zurückzuführen. Die Quartalszahl beinhaltet eine hohe Zahl sogenannter harter Migrationen.“ Unter „harter Migration“ versteht die Telekom, den Vertrag kündigen zu müssen. [tk]
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