Telekom: IPTV-Erhebung gefährdet Nutzer-Anonymität nicht

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Für ihre Pläne, die Daten von Entertain-Nutzern aufzuzeichnen, um so die IPTV-Sehgewohnheiten der Zuschauer auszuwerten, bekommt die Telekom massiven Gegenwind von Datenschützern. Auf Anfrage von DIGITALFERNSEHEN.de wies die Telekom die Bedenken zurück und versicherte, die Daten nicht für andere Zwecke zu entfremden.

Vor wenigen Tagen wurden die Kunden des IPTV-Dienstes T-Entertain von der Telekom per E-Mail oder Brief darüber informiert, dass ab dem 16. Juli 2012 Daten über die Sehgewohnheiten der Nutzer erhoben und zum Zwecke der Angebotsverbesserung ausgewertet werden. Pauschal betroffen wären davon zunächst alle Nutzer. Nur wer explizit angibt, seine Daten nicht zur Verfügung stellen zu wollen, wird laut Telekom von der Erhebung ausgeschlossen. Bei Datenschützen schrillten angesichts dieser Pläne die Alarmglocken.

In der Dienstagsausgabe der „Süddeutschen Zeitung“ äußerte Thilo Weichert, Landesbeauftragter für Datenschutz in Schleswig-Holstein, starke Bedenken an der Rechtmäßigkeit des Vorhabens. Demnach sei das Ganze ein Verstoß gegen das Telekommunikations- oder Telemediengesetz, je nachdem, ob man das Angebot von T-Entertain als klassisches Fernsehprogramm ansehe oder nicht. Weichert befürchtet zudem, dass die erhobenen Daten zu einem späteren Zeitpunkt zum Beispiel für Werbezwecke zweckentfremdet werden könnten.
 
Auf Anfrage von DIGITALFERNSEHEN.de wies Telekom-Pressesprecher Philipp Blank derartige Befürchtungen als unbegründet zurück: „Wir verwenden die Daten nicht für Werbezwecke, sondern um unser Angebot zu verbessern.“ Zusätzlich würden die Informationen an die TV-Sender weitergeleitet, allerdings nur in Form anonymer Statistiken, um keinerlei Rückschlüsse auf einzelne Nutzer zu ermöglichen. Ohnehin soll die Erhebung der Daten pseudonymisiert durchgeführt und anonymisiert ausgewertet werden, sodass keine Rückschlüsse auf die Abonnenten möglich seien.
 
Die Frage, ob die ab August geplante Erhebung der IPTV-Quoten durch die Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) eine weitere Datenerhebung nicht überflüssig mache, verneinte Blank: „Die Erhebung der AGF berücksichtigt nicht spezifische Produkt-Features von Entertain wie Videoload und die Nutzung des TV-Archivs.“
 
Bei der geplanten Datensammlung sollen nach Angaben des Pressesprechers neben den konsumierten Inhalten auch die Ein-, Aus- und Umschaltvorgänge sowie die Anzahl der Verbindungen von Set-Top-Boxen zur Entertain-Plattform und die Länge der Nutzungsdauer ermittelt werden. Auch die Anzahl der Schaltvorgänge und die Menge der aktiven Kunden nach TV-Sendern, Entertain-Produktart sowie Live- oder Timeshift-Nutzung will der Anbieter erfassen. [ps]

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4 Kommentare im Forum
  1. AW: Telekom: IPTV-Erhebung gefährdet Nutzer-Anonymität nicht So so pseudonymisiert. Das heißt nicht einfach nur Einschaltquten sondern auch Benutzer die Sendung X auf Sender Y gucken gucken danach / davor / whenever auch Sendung A auf Sender B. Schönes Profiling.
  2. AW: Telekom: IPTV-Erhebung gefährdet Nutzer-Anonymität nicht Wenn man das nicht haben möchte : - Menü - Einstellungen - Benutzerkonto - Datenschutz - Nutzungsdatenerhebung - Ein / Aus - OK dafür benötigt man die Benutzer Pin.
  3. AW: Telekom: IPTV-Erhebung gefährdet Nutzer-Anonymität nicht Die Telekom und der Datenschutz! - "A never ending story!" Das Unternehmen hat auch in der Vergangenheit -trotz eindeutiger Versicherungen- immer wieder gezeigt, wie wenig ihm der Datenschutz bedeutet. Nicht einmal vor den eigenen Mitarbeitern wurde Halt gemacht! Und dann soll man auf solche Versicherungen vertrauen? "Vertrauen ist gut - Kontrolle ist besser!" BTW... wie viele T-Entertain-Kunden, die sich bei Datenkraken wie Facebook oder Google oder anderswo bis zum geht-nicht-mehr exibitionieren, werden dagegen wegen befürchteter Datenschutzprobleme Sturm laufen...? Verrüchte Welt!
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