Telekom: Glasfasergeschwindigkeit über Kupfer möglich

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Vectoring ist noch nicht richtig etabliert, doch die Deutsche Telekom arbeitet schon an der nächsten Technik: Mit XG-Fast sollen bis zu 11 Gbit/s auch über Kupferkabel möglich sein, wie neueste Laborversuche ergaben.

Im Breitbandausbau setzt die Deutsche Telekom mit seiner Vectoring-Technologie vor allem auf eine kostensparende Variante, da bereits vorhandene Kupferleitungen weiter genutzt werden. Das Ziel: 80 Prozent der Bevölkerung mit mindestens 50 Mbit/s Bandbreite zu versorgen. Vor allem die Wettbewerber kritisieren das Vorgehen, versprechen sich von Glasfaseranschlüssen sicherere und schnellere Verbindungen. In Sachen Geschwindigkeit will die Telekom jedoch nicht nachstehen und arbeitet an einer neuen Ultra-Breitbandzugangstechnik. XG-Fast, das auch Kupferleitungen nutzen wird, soll dabei auch Geschwindigkeiten über 10 Gbit/s möglich machen.

Diese wurden zumindest in Laborversuchen in Darmstadt erzielt. Und das zunächst auch nur über sehr kurze Distanzen, wie Bruno Jacobfeuerborn, CTO der Deutschen Telekom AG, im Netz-Blog der Telekom erklärte. „Bei dem XG-Fast-Testlauf wurde in der Spitze eine Downloadgeschwindigkeit von mehr als 11 Gbit/s auf zwei 50 Meter langen, gebündelten Paaren eines hochwertigen Kabels erreicht. Darüber hinaus unterstützt XG-Fast auch symmetrische Dienste mit 1 Gbit/s über Entfernungen von bis zu 70 m auf nur einer Doppelader eines Kabels mit Standardqualität.“ Damit wäre die Technologie aktuell für den Außenbereich nicht geeignet.
 
Voraussetzung für XG-Fast ist dabei das Verlegen von Glasfaserkabeln bis zum Gebäude (Fiber to the Building – FTTB). Für Jacobfeuerborn ist dies nur ein Teil der Ausbaustrategie, der auch Mobilfunk und den Glasfaserausbau bis ins Haus umfasst (FTTH). Ein frühzeitiges Festlegen auf eine Technologie wäre für den Telekom-CTO ein „strategischer Fehler“.
 
Wann mit der neuen, schnellen Technologie zu rechnen ist, konnte Jacobfeuerborn nicht sagen, dazu sei es noch zu früh und XG-Fast noch in einer frühen Entwicklungsphase. Jedoch bestätigt Jacobfeuerborn, dass die Telekom auch künftig auf Kupfer setzen wird: „Mir ist die heutige Glasfaser-Debatte viel zu dogmatisch, absolut und abgehoben. Es geht nicht um ein entweder Glasfaser oder Kupfer. XG-Fast zeigt eine Möglichkeit, das bestehende Kupfernetz in eine Glasfaser-Infrastruktur zu integrieren.“[buhl]

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41 Kommentare im Forum
  1. Leider hat DF im Nachrichtentext eine sehr wichtige Information ungenannt gelassen, nämlich dass diese hohe Datenrate nur über eine Kabelstrecke von max. 70 Meter möglich ist u. die Telekom XG-Fast deshalb nur für die Verteilung in größeren Gebäuden in Verbindung mit FttB vorsieht. (Bedeutet: Glasfaser bis in den Keller des Gebäudes, danach Weiterleitung über die bereits vorhandenen Telefonkabel im Gebäude.) Edit.: Sorry. Die Angabe mit den 70 Meter steht doch am Ende des zweiten Absatzes. Hatte ich überlesen... ops:
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