Das angekündigte Datenvolumen im Netz der Telekom wird die Nutzbarkeit von VoD-Services in Zukunft stark einschränken. Um weiterhin unlimitierten Zugriff auf die Portale zu bieten, befinden sich bereits mehrere Anbieter in Gesprächen mit dem Telekom-Konzern.
Um Video-on-Demand-Services über das Netz der Deutschen Telekom auch unabhängig vom Datenvolumen anbieten zu können, werde einige Plattformen in Zukunft wohl Geld auf den Tisch legen. Telekom-Vorstandsmitglied Niek Jan van Damme bestätigte am Donnerstag in einem Interview mit der „Welt“, dass entsprechende Gespräche bereits geführt werden. Die Telekom würde sich dabei wohl jeweils individuell gegenüber einem VoD-Anbieter verpflichten, deren Dienste nicht auf das angekündigte Datenvolumen anzurechnen oder zu drosseln. Ohne finanzielle Gegenleistungen seitens der VoD-Plattformen geht das aber nicht vonstatten – sie müssen also auf jeden Fall an die Telekom zahlen.
„Wir sind offen für Gespräche mit diesen Anbietern, um ihre Angebote in Entertain zu integrieren oder neue Kooperationsmodelle zu finden“, sagte van Damme in der „Welt“. Dann sei es auch denkbar, dass die Angebote nicht das Datenvolumen der Nutzer verbrauchen, fuhr er fort. Einen Teil der Erlöse wolle das Unternehmen dann wiederum in den Netzausbau investieren.
Gegenüber neuen Gesprächspartnern zeigte sich van Damme im Interview sehr offen. „Wir wollen diese Möglichkeiten diskriminierungsfrei anbieten, das heißt, wir reden mit jedem über diese Modelle, der sich bei uns meldet“. Kooperationen seien sowohl mit Marktgrößen wie YouTube als auch mit Newcomern denkbar. Auch für Start-ups sieht van Damme den Nutzen einer Kooperation mit seinem Unternehmen als groß an.
Welche VoD-Anbieter sich bereits mit der Deutschen Telekom in Gesprächen befinden, ist nicht bekannt. Auch über die möglichen Formen einer Kooperation sagte van Damme nichts genaueres. Bereits im Vorfeld der aktuellen Äußerungen des Telekom-Vorstandsmitglieds hatte jedoch DIGITAL FERNSEHEN verschiedene VoD-Anbieter kontaktiert, die Flatrate-Modelle anbieten. Sowohl bei Lovefilm als auch bei Maxdome wollte man sich grundsätzlich nicht zum Thema „Volumenbegrenzung bei der Deutschen Telekom“ äußern. Dies deutet darauf hin, dass sich die Anbieterbereits inGesprächen mit dem Netzbtreiber befinden könnten. Sollte es hier zur Aushandlung von Sonderkonditionen für bestimmte VoD-Anbieter kommen, so würden sich Fragen nach der Netzneutralität noch stärker als bisher stellen. [hjv/ps]
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