Ein neues Geschäftsfeld hat Telefónica entdeckt und will künftig mit den gesammelten Kundendaten Geld verdienen. Der Verkauf der Daten durch den spanischen Telekommunikationsanbieter an Handelsketten und Einkaufszentren wird konkreter.
Daten sind in der digitalen Informationsgesellschaft das wichtigste Gut. Die Global Player, aber auch kleinere Unternehmen sammeln unentwegt Informationen über ihre Kunden, meist werden diese genutzt, um das Kaufverhalten zusätzlich zu steuern. Einen anderen Weg, Geld mit den Daten zu sammeln, will Telefónica gehen. Der Telekommunikationsanbieter will seine gesammelten Daten an Handelskette veräußern, die Pläne für die Umsetzung sind bereits sehr konkret, wie die „Wirtschaftswoche“ am Donnerstag berichtete.
Die Pläne für diesen Schritt gibt es bei Telefónica bereits länger, so wurde im November 2016 das Startup Telefónica Next gegründet, welches die Daten analysieren soll und diese dann Supermärkten zur Verfügung stellen soll. Wie aus einer streng vertraulichen Präsentation, die der „Wirtschaftswoche“ vorliegen soll, hervorgeht, ist das spanische Unternehmen bereits auf den Einzelhandel eingegangen.
Dabei verspricht Telefónica, dass die Daten anonym bleiben und zudem „von der Bundesbeauftragten für Datenschutz geprüft und freigegeben seien.“ Die Daten sollen helfen, Fragen nach „Standortplanung, Werbemessung und Verkehrsanalysen“ zu beantworten und auch das Verhalten von Kunden innerhalb von Läden offenzulegen. Mit diesen Datenanalysen sollen bisherige Marktforschungsmodelle ersetzt werden. Erste Handelsketten sollen das Angebot bereits testen.
Es ist dies nicht die einzige Überlegung des Mobilfunkanbieters bezüglich der Datennutzung. Im September 2016 war eine Plattform angekündigt worden, über die Kunden selbst entscheiden können, an welchen Interessenten ihre Daten verkauft werden dürfen. [buhl]
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