Premiere im spanischen Fußball: Erstmals wird die erste Liga zentral von einem Rechte-Inhaber ausgestrahlt. Der Telekommunikationsanbieter Telefónica sicherte sich die Pay-TV-Rechte an erster und zweiter Liga sowie des spanischen Pokals.
Der spanische Fußball ist in sportlicher Hinsicht führend in Europa. In Sachen TV-Vermarktung hinken die Profiligen dem Branchenführer England aber deutlich hinterher. Nun hat sich die Telefónica die nationalen Übertragungsrechte an der Primera Division gesichert, wie das Telekommunikationsunternehmen mitteilte. Insgesamt fließen für die kommende Spielzeit 600 Millionen Euro in die Kassen der Klubs.
Für die höchste spanische Liga ist es eine Premiere, denn erstmals werden alle Klubs zentral im Fernsehen vermarktet. Bisher handelten die Klubs ihre TV-Verträge selbst aus, wobei sich das Interesse der TV-Anstalten hauptsächlich auf die Großklubs Real Madrid und FC Barcelona konzentrierte. Diese erhielten dabei deutlich mehr Fernsehgelder als die Konkurrenz.
Die Telefónica sicherte sich nicht nur die Rechte an der ersten, sondern auch an der zweiten Liga und bietet eine Pay-per-View-Option auf die Spiele um den spanischen Pokal. Im Vergleich zu den Summen, die in der englischen Premier League fließen, wirken die 600 Millionen Euro fast bescheiden. In England landen in den kommenden drei Jahren 6,9 Milliarden Euro auf den Konten der Profiklubs. Über die Auslandsvermarktung erhofft sich die spanische Liga aber noch eine Steigerung auf über eine Milliarde Euro.
Auch im deutschen Fußball erhofft man sich mit der kommenden Ausschreibung der Medienrechte ab 2017 eine deutliche Steigerung der TV-Einnahmen. Die Milliarden-Grenze ist auch bei der DFL das Ziel. Aktuell erhalten die Klubs der Bundesliga 628 Millionen Euro jährlich durch die Vermarktung der Fernsehrechte. [buhl]
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