Beim Breitbandausbau hat sich zwischen den Kabelanbietern bereits ein Wettbewerb der Geschwindigkeiten entwickelt. Nun versorgt Tele Columbus mit dem bayerischen Markt Indersdorf eine erste Gemeinde mit Internetgeschwindigkeiten von einem Gigabit pro Sekunde.
Für 2018 will die Bundesregierung flächendeckend 50 Mbit/s als Mindestdownload-Geschwindigkeit im Internet anbieten können. Die privaten Kabelnetzbetreiber denken in ihren Verbreitungsgebieten da schon in ganz anderen Kategorien. Während Unitymedia und Vodafone schon in vielen Haushalten bis zu 400 Mbit/s anbieten und an der Gigabit-Gesellschaft arbeiten, hat Tele Columbus am Dienstag die erste Gemeinde mit Geschwindigkeiten von einem GBit/s ausgestattet.
Bereitgestellt wird das hyperschnelle Internet von der Tele-Columbus-Tochter Kabel & Medien Service (KMS) in der bayerischen Gemeinde Markt Indersdorf. In dieser werden über ein kommunales Breitbandnetz von 108 Kilometern Länge Gewerbebetriebe sowie etwa 3500 Haushalte in den 59 Ortsteilen der Gemeinde mit dem Gigabit-Internet versorgt.
Dies soll ein erster Schritt sein, werden doch nach Ansicht führender deutscher Telekommunikationsverbände und des FTTH (Fiber to the Home) Council Europe bis 2025 in jedem Haushalt und Unternehmen Gigabit-Bandbreiten in ganz Deutschland benötigt. Neben reinen Glasfasernetzen sollen dafür auch Kabelnetze in hybrider Glasfaser-Koax-Architektur genutzt werden.
Tele Columbus will dabei nach eigener Aussagen eine tragende Rolle spielen, sei es als Betreiber von kommunalen Breitbandprojekten oder als Fördermittelgeber bei Ausbauvorhaben zur Schließung der Wirtschaftlichkeitslücke. Auch bei eigenwirtschaftlichen Ausbauprojekten als Partner von Kommunen und Wohnungsbaugesellschaften will der Kabelnetzbetreiber seinen Teil zum Breitbandausbau beitragen. [buhl]
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