Die Konsolidierung am deutschen Kabelmarkt schreitet weiter voran. Nach der Übernahme der Primacom verleibt sich Tele Columbus mit der Pepcom den nächsten Konkurrenten ein. Der drittgrößte Kabelanbieter lässt sich die Übernahme 608 Millionen Euro kosten.
Der deutsche Kabelfernsehmarkt bleibt weiter in Bewegung. Nur gut zwei Monate nach Übernahme der Primacom verleibt sich die Tele Columbus auch den viertgrößten Anbieter Pepcom ein. Dies gab der Kabelanbieter am Sonntagabend bekannt.
Für die Übernahme der Pepcom ist Tele Columbus bereit, 608 Millionen Euro zu zahlen. Dafür erhält der weiterhin drittgrößte Kabelanbieter in Deutschland weitere 810 000 angeschlossene Haushalte mit über 580 000 Vertragskunden, beispielsweise in München, Nürnberg, Leipzig und Frankfurt am Main.
Für Ronny Verhelst, Vorstandsvorsitzender der Tele Columbus AG, bietet der Zusammenschluss seinem Unternehmen eine große Chance: „Die Erweiterung des Geschäfts von Tele Columbus um Pepcom eröffnet uns ein zusätzliches Standbein im vielversprechenden Geschäftskundenmarkt, die Ausdehnung in neue Regionen und die Möglichkeit der Realisierung von Skaleneffekten und Synergien.“ Insgesamt rechnet Tele Columbus mit 13 Millionen Euro Kostensynergien und 2 Millionen Euro Investitionssynergien jährlich und sieht in Bezug auf beschleunigtes Wachstum bei Internet, Telefon- und Premium-TV-Diensten großes Potenzial.
In trockenen Tüchern ist die Transaktion jedoch noch nicht, denn eine Ablehnung der Kapitalerhöhung mit einem Bruttoemissionserlös von 240 Millionen Euro auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am Montag könnte die Übernahme zum Scheitern verurteilen. Sollte die Erhöhung durchgewunken werden, soll die Transaktion schon Ende 2015, spätestens jedoch am 30. April 2016 vollzogen werden. [buhl]
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