
Leipzig – In letzter Minute hat eine Beteiligungsholding den Kabelnetzbetreiber Tele Columbus übernommen und sich auf eine Sanierungslösung für das Unternehmen geeinigt. DF sprach mit Geschäftsführer Dietmar Schickel über die nächsten Schritte für Tele Columbus.
DIGITAL FERNSEHEN: Herr Schickel, nach kurzer Abstinenz auf dem Geschäftsführersessel haben Sie nun wieder das Ruder bei Tele Columbus übernommen, was wird sich ändern?
Dietmar Schickel: Wir werden uns wieder verstärkt auf das konzentrieren, was die Tele-Columbus-Gruppe in den vergangenen 25 Jahren stark gemacht hat: unsere regionale Nähe, unsere Servicequalität und die enge, individuelle Zusammenarbeit mit unserem wichtigsten Partner – der Wohnungswirtschaft. Gleichzeitig werden wir die technologischen Innovationen im Hinblick auf hochauflösendes, interaktives und non-lineares Fernsehen, die wir in den vergangenen Monaten beispielsweise mit unserem Hybrid-Receiver angeschoben haben, weiter vorantreiben.
DF: Wie lange soll es dauern, bis Tele Columbus einen „marktgerechten Unternehmenswert“ abbildet (siehe Meldung)?
Schickel: Es besteht überhaupt kein Zeitdruck. Aufgrund unserer Vereinbarungen mit den Kreditgebern haben wir nun alle notwendige Ruhe, um eine nachhaltige und der Qualität des Unternehmens angemessene Struktur zu schaffen. Da das Unternehmen Tele Columbus operativ hoch profitabel ist, können wir mit viel Geduld arbeiten.
DF: Inwieweit kooperiert Tele Columbus noch mit dem ehemaligen Schwesterunternehmen, der Primacom AG? Sind Sie jetzt wieder Konkurrenten?
Schickel: Primacom und Tele Columbus waren auch in der Vergangenheit im Gestattungswettbewerb, der ja Grundlage und Zugang zu unserem gesamten Geschäft bietet, schon aus aktienrechtlichen Gründen immer Wettbewerber. An dieser Situation hat sich durch den Eigentümerwechsel bei der Tele-Columbus-Gruppe nichts geändert.
DF: Vielen Dank für das Gespräch. [fp]
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