Nachdem das Bundeskartellamt im Dezember Bedenken hinsichtlich der geplanten Übernahme von Tele Columbus durch Kabel Deutschland angemeldet hat, hat die KDG nun ein Zusagenpaket vorgelegt, mit dem der Anbieter diese Bedenken zerstreuen will. Dazu zählt auch der Verkauf von Tele-Columbus-Netzen.
Wie der Kabelnetzbetreiber am Mittwoch bekannt gab, hat Kabel Deutschland dem Bundeskartellamt nun ein Paket an Zusagen vorgelegt, die der Anbieter bereit ist zu erfüllen, sollten die Kartellwächter der ersehnten Übernahme des kleineren Konkurrenten Tele Columbus durch die KDG grünes Licht geben. Im Dezember hatten die Kartellwächter wettbewerbsrechtliche Bedenken hinsichtlich der geplanten Fusion angemeldet, die Kabel Deutschland mit dem vorgelegten Zusagenpaket nun zu zerstreuen hofft.
Dieses beinhaltet den Verkauf von Tele-Columbus-Netzen samt den dazugehörigen Verträgen mit der Wohnungswirtschaft in Berlin, Dresden und Cottbus mit insgesamt über 430.000 angeschlossenen Haushalten. Dadurch würden rund ein Fünftel der ursprünglich geplanten 2,1 Millionen Haushalte wegfallen. Im Falle der geplanten Übernahme würden allein solche Verkäufe von der Bonner Behörde als grundsätzlich zielführen betrachtet, hieß es weiter.
Zudem machte die KDG noch einmal deutlich, dass man die Bedenken des Kartellamtes nicht teile, immerhin würde durch den Zusammenschluss mehr Wettbewerb zu Gunsten der Wohnungswirtschaft und der Verbraucher geschaffen. „Wir erwarten von dem Zusammenschluss mit Tele Columbus eine bessere Breitbandversorgung vieler ostdeutscher Kabelhaushalte und eine Belebung des Wettbewerbs im Kabelmarkt in Hessen und Nordrhein-Westfalen“, so KDG-Chef Adrian von Hammerstein.
Ob der Kabelnetzbetreiber die Kartellwächter damit überzeugen kann, bleibt abzuwarten. Die Behörde wird die vorgeschlagenene Zusagen nun einem Markttest unterziehen. Die Entscheidung über die geplante Übernahmen von Tele Columbus soll am 15. Februar fallen. [fm]
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