Vier Intendanten und drei deutsche Verlagschefs sind am Mittwoch (18. Januar) erneut in Berlin zusammengekommen, um über die Zukunft der Tagesschau-App zu diskutieren. Dabei zeigten sie sich bereits recht zuversichtlich.
„Wir machen sehr gute Fortschritte“, sagte ARD-Intendantin Monika Piel gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“ (Donnerstagsausgabe) und stellte damit eine baldige Einigung in Ausicht. Neben Piel sollen an dem Treffen noch NDR-Intendant Lutz Marmor, BR-Chef Ulrich Wilhelm und für das ZDF der scheidende Intendant Markus Schächter sowie Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner, WAZ-Geschäftsführer Christian Nienhaus und Helmut Heinen, Präsident des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), teilgenommen haben.
Die „Tagesschau“ biete nach Ansicht der Zeitungsmacher mit ihrem Angebot auf dem iPad und anderen Tablet-Computern sowie Smartphones zu viel Text. Die ARD hält dagegen, die „Tagesschau“-App offeriere nichts, was nicht auch schon auf der Internetseite der Nachrichtensendung veröffentlicht wurde. Es handele sich insofern nicht um eine eigenständige publizistische Leistung.
Bereits Anfang Januar erklärte Piel bei einem Treffen, dass durch die aktuell geführten Gespräche die Auseinandersetzungmöglicherweise außergerichtlich beigelegt werden kann. „Ich sehe auf beidenSeiten guten Willen, dass wir zu einer Einigung kommen“, sagtedie ARD-Vorsitzende damals. (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete).
Auch die Verlegerseite hatte sich bei dem Treffen vorsichtigoptimistisch gegeben. „Womöglich lassen sich im Dialog Verhaltensregelnverabreden, mit denen sowohl ARD und ZDF wie auch den Verlegern bessergedient ist als mit einem viele Jahre andauernden Rechtsstreit“, sagteder Präsident des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger,Helmut Heinen.
Die Verlegerklage beschäftigt aktuell das Kölner Landgericht, das beiden Parteien beim ersten Verhandlungstermin Mitte Oktober ein direktes Gespräch nahegelegt hatte (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). Zu den Klägern zählen Axel Springer Verlag („Welt“, „Bild“), die WAZ Mediengruppe, die „Süddeutsche Zeitung“, die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, M. DuMont Schauberg („Kölner Stadt-Anzeiger“, „Berliner Zeitung“), das Medienhaus Lensing („Ruhr Nachrichten“), die „Rheinische Post“ sowie die Medienholding Nord („Flensburger Tageblatt“, „Schweriner Volkszeitung“). [su/ar]
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