Der geplante Jugenkanal von ARD und ZDF steckt zwar noch in den Kinderschuhen, dennoch hat SWR-Intendant Peter Boudgoust bereits klare Vorstellungen. Ein Vollprogramm mit Nachrichten müsse es sein. Auch über die Finanzierung hat er bereits nachgedacht.
Spätestens seit Ende November ist klar: die Öffentlich-Rechtlichen wollen einen neuen Versuch in Sachen Jugendkanal wagen. Während die ARD mit dem Digitalkanal EinsPlus auch bereits ein Opferlamm auserkoren hat, gibt man sich in Mainz noch zurückhaltender. Man stehe dem Projekt in den Plänen der ARD zwar offen gegenüber, ohne einen konkreten Plan werde man das Boot aber nicht besteigen. Eine offiziell zugesagte Kooperation gibt es zwar noch nicht, SWR-Intendant Peter Boudgoust hat aber bereits klare Vorstellungen von dem öffentlich-rechtlichen Jugendkanal, wie er der neuen Ausgabe des Medienmagazins „Journalist“ (2. Januar) verriet.
So sollte das Programm-Spektrum einem Vollprogramm entsprechen, wobei Boudgoust vor allem auch für Nachrichten plediert: „Es wäre ein enormer Geburtsfehler, einen solchen Kanal ohne Nachrichten zu starten. Information gehört zu unserem Kernauftrag“, so der Intendant. Es gebe ohnehin keinen Grund, ausgerechnet bei einer jungen Zielgruppe auf diesen Programmbaustein zu verzichten.
Zudem soll der Jugendkanal keine Sender zur Wiederverwertung sein, sondern einen „vernünftigen Mix aus Sendungen, die bereits existieren, und solchen, die wir neu produzieren“ bieten, wie Boudgoust weiter erklärte. Wenn es nach ihm ginge, würde der SWR-Intendant einen Eigenproduktionsanteil von 50 Prozent – wie bisher bei EinsPlus – auch bei dem Jugenkanal realisieren. Auf diese Weise könne man ein Gefühl dafür bekommen, auf welche Formate das Zielpublikum anspringt.
Über die Finanzierung de Projekts macht sich der SWR-Intendant keine Sorgen: „Wir müssen mit dem auskommen, was wir haben. Unsere Erfahrungen zeigen aber: Wir können schon jetzt mit geringen Mitteln einen Kanal sehr ordentlich bespielen“, sagte Boudgoust und reagierte damit auf die Bedenken des ZDF, dass sich der neue Kanal nicht allein auf den Budgets von EinsPlus und ZDFkultur bestreiten lasse. Eine endgültige Entscheidung ob und wie der Jugendsender kommen wird, soll 2013 fallen. [fm]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com