Im Vorwort einer aktuellen Studie wird dem SWR vorgeworfen, im Programm entgegen seines Auftrags nicht ausreichend Informationssendungen zu zeigen. Die öffentlich-rechtliche Anstalt wehrt sich gegen die Anschuldigungen im Vorwort, die offenbar der Aussage der Studie selbst widersprechen.
Diese Behauptung bestätigt die Studie nach Meinung des SWR nicht. In derquantitativen Studie der Otto-Brenner-Stiftung würden sachlich undnüchtern die Programminhalte des NDR Niedersachsen und des SWRRheinland-Pfalz untersucht und untereinander verglichen, so der SWR ineiner am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung. Aufgrund des Vorwortes des Geschäftsführers der Stiftung und der Aussage des Spiegels wurde dem SWR eine Boulevardisierung und ein kostensparendes Programmverhalten durch Wiederholungen vorgeworfen. Wie aus der am Dienstag veröffentlichten Programmanalyse heraus hervorgeht, sind die Behauptung des vorher veröffentlichen Vorwortes nach Ansicht des SWR haltlos.
Die Studie bescheinigt dem SWR Fernsehen Rheinland-Pfalz und dem NDR Fernsehen Niedersachsen „vielseitig aufgestellte Fernsehprogramme“. So strahlt der Sender SWR Fernsehen Rheinland-Pfalz kontroverse Themen und Sach- sowie Ratgebersendungen aus. Die Programmanalyse bestätigt weiterhin die vom SWR angegebenen Anteil an „journalistischen“ Formaten mit über 74 Prozent. Joachim Trebbe von der Freien Universität Berlin, der diese Untersuchung durchgeführt hat, äußert, dass das Ziel der Untersuchung nicht gewesen sei, herauszufinden, ob der NDR und der SWR gute oder schlechte Programme ausstrahle.
Doch der Spiegel behauptet dies. Die WAZ hingegen unterstellt dem SWR und dem NDR sogar, dass sie falsche Angabe bezüglich ihrem Anteil an Informationssendungen machten. Diese Behauptungen sind beide nicht mit der Studie belegbar. Im Gegenteil: Sie bescheinigt dem SWR, dass über 70 Prozent der Sendungen Informationsendungen seien. Der SWR sendet damit 18 Stunden Informationssendungen. Bei RTL sind es lediglich 26 Prozent und bei Sat.1 nur 19 Prozent. Zudem geht die Studie, anders als im Vorwort, sachlich auf die 40 Prozent der Programmwiederholungen ein. [sho]
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