Der Südwestrundfunk (SWR) arbeitet weiter die Wetterberichterstattung zur Flutkatastrophe im Ahrtal im Juli 2021 auf.
Dazu habe man unter anderem mit dem TV-Wetterexperten Karsten Schwanke die Abläufe am Tag davor rekonstruiert, wie der öffentlich-rechtliche Sender am Mittwoch mitteilte.
Schwanke hatte Anfang Februar im Untersuchungsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags gesagt, dass er dem SWR am Nachmittag ein Livegespräch in der Sendung ab 19.30 Uhr vorgeschlagen habe, was aber nicht angenommen worden sei.
Der SWR teilte dazu mit: „Aus der redaktionellen Einschätzung gab es mit dem damals vorhandenen gemeinsamen Wissensstand keine Notwendigkeit für ein zusätzliches Wetter-Livegespräch.“ Die großen Regenmengen seien ohnehin schon Bestandteil des üblichen Wetterberichts um 19.57 Uhr gewesen, zudem habe die Redaktion für die Sendung ab 19.30 Uhr mehrere Beiträge und eine Liveschalte zu einem Reporter in der Region zum Thema Dauerregen in der Eifel geplant gehabt.
Die Flutkatastrophe hatte in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 für verheerende Zerstörungen gesorgt, 135 Menschen starben alleine in Rheinland-Pfalz. Am 18. März wird sich der Untersuchungsausschuss des Landtags mit der Frage befassen, ob auch per Radio und Fernsehen ausreichend vor dem Starkregen gewarnt worden war und welche Informationen zu welchem Zeitpunkt vorlagen.
Schwanke hatte in der Sitzung vom 4. Februar auch erklärt, dass eine Flutwelle in dieser Dimension für ihn am späten Nachmittag und frühen Abend noch nicht erwartbar gewesen sei.
Der SWR selbst hat wiederholt erklärt, dass gerade in den ersten Stunden in der Berichterstattung zur Flutkatastrophe nicht alles reibungslos und zufriedenstellend funktioniert habe. Der Sender arbeite an Verbesserungen, was beispielsweise schnellere Meldeketten oder Arbeitsabläufe im Katastrophenfall angehe.
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