Der Südwestrundfunk (SWR) will sich für die Zukunft fit machen und sich künftig verstärkt multimedial aufstellen. Dazu sollen die Redaktionen von TV, Radio und Online enger miteinander verzahnt werden.
Die digitale Zukunft im Blick hat auch der Südwestrundfunk (SWR) und will sich daher verstärkt multimedial ausrichten. Die dafür notwendigen Veränderungen stellte Intendant Peter Boudgoust am Freitag auf der Sitzung des Rundfunkrates vor.
Die Neuausrichtung bedeutet, dass künftig weniger Wert auf den Ausspielweg, also Fernsehen, Radio oder Online, gelegt wird. Stattdessen will sich der SWR künftig nach Themen organisieren. „Die strikte Trennung nach Ausspielwegen wird in der Onlinewelt immer mehr zum Hindernis. Deshalb müssen wir unser Denken, Handeln, Arbeiten verändern. Dabei darf es keine Mauern geben zwischen Fernsehen, Hörfunk und Online“, führte Boudgoust aus.
Um dieses Ziel zu erreichen, sollen thematisch miteinander verbundene Bereiche und Redaktionen zusammengeführt werden, um von vornherein die Inhalte für alle Ausspielwege zu entwickeln. Somit soll auch das sich wandelnde Nutzungsverhalten seitens der Zuschauer berücksichtigt werden.
Mit der Zusammenlegung der Redaktionen dürfte der seit Jahren rote Zahlen schreibende SWR auch zusätzliche Ersparnisse im Blick haben, auch wenn der Verwaltungsratsvorsitzende Hans-Albert Stechl erklärt: „Der multimediale Umbau des SWR ist kein zusätzliches Sparprogramm, passt sich aber in die Sparvorgaben des Senders ein. Dadurch dass alle Bereiche und Fachredaktionen die Themen von der Recherche bis zur Umsetzung für alle Medien und Ausspielwege erarbeiten, entstehen Synergien, die Geld sparen helfen.“
Einen ähnlichen Weg wie der SWR beschreitet bereits der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR), der seine Pläne für eine trimediale Ausrichtung bereits im Herbst 2015 vorantrieb und in den kommenden beiden Jahren abschließen will. [buhl]
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