Neue Strukturen für den jüngsten Staat der Erde: Die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt ARD unterstützt den Südsudan, seit dem vergangenen Sonnabend ein unabhängiges Land, beim Aufbau eines Rundfunksystems.
Um die rund acht Millionen Südsudaner mit Bildung und Informationen zu versorgen, reist Wilken Boie vom Studio Hamburg in die 250 000-Einwohner-Stadt Juba, meldete die Online-Asugabe der „Welt“ am Freitag. Boie ist Projektingenieur von Studio Hamburg Media Consult International (MCI) und sorgt mit seinem Team dafür, dass der Südsudan in der elektronischen Medienwelt ankommt.
Bisher gebe es im Zentrum von Juba nur einen Sendemast für die Mittelwelle und ein schlichtes Hörfunk- und ein kleines Fernsehstudio. Dies sei aber zu wenig um die Bevölkerung ausreichend versorgen zu können, erklärte Boie der „Welt“. Die Regierung des afrikanischen Staates habe nun das Studio Hamburg beauftragt, in Juba ein staatliches Fernseh- und Rundfunkzentrum aufzubauen. Das Programm solle landesweit über Satelliten verteilt und durch regionale Studios mit lokalen Programminhalten ergänzt werden, erklärte Tim Grevenitz, MCI-Marketingexperte.
Dabei steht das Hamburger Team nach Informationen der „Welt“ vor verschiedenen Problemen. So müsse der Strom über einen Dieselgenerator erzeugt werden und auch die traditionellen Satellitenschüsseln seien wegen der heftigen Regenfälle ungeeignet. Daher setze Grevenitz auf Modelle mit einem Durchmesser von zwei bis drei Metern. Auch sei es problematisch gute Fachkräfte zu finden.
Bisher strahlt der Hörfunk vier Stunden Programm am Tag aus. In zwei bis fünf Jahren solle Rundfunk und Fernsehen jedoch startklar sein, so das Hamburger Team. Im Mittelpunkt würden dann Nachrichten und Bildung stehen. [frt]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
