Die Türkei geht immer schärfer gegen regierungskritische TV-Sender vor: Am Mittwochmorgen stürmte die Polizei zwei türkische TV-Sender, diese berichteten währenddessen live von den gewaltsamen Geschehnissen in ihren Räumlichkeiten.
In der Türkei spitzt sich die Lage weiter zu: Nachdem der regierungskritische Medienkonzern Koza Ipek Holding Anfang der Woche unter staatliche Aufsicht gestellt wurde, hat die türkische Polizei am heutigen Mittwochmorgen zwei TV-Sender des Konzerns während der Live-Übertragung gestürmt. Bugün TV und Kanaltürk hielten trotz der Abrieglung ihren Sendebetrieb aufrecht und berichteten live von der gewaltsamen Auseinandersetzung in ihren Räumlichkeiten.
Die Zwangsverwaltung des Medienkonzerns Koza Ipek Holding, der der Gülen-Bewegung des islamischen Predigers Fethullah Gülen nahesteht, hatten die Behörden mit der Zugehörigkeit zu einer Terrororganisation begründet. Gülen gehörte in der Vergangenheit zu den Verbündeten des heutigen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan. Inzwischen wirft Erdogan Gülen vor, die Regierung stürzen zu wollen.
Im Vorfeld hatte die türkische Staatsanwaltschaft Bugün TV und Kanaltürk sowie anderen regierungskritischen TV-Kanälen ein Sendeverbot erteilt. Ihnen wurde vorgeworfen, gegen die Verfassung verstoßen zu haben. Daraufhin gingen die Sender auf der Fernsehplattform Digitürk vom Netz, über Satellit sind sie jedoch weiterhin zu empfangen.
Über das Türksat-Satellitensystem auf 42 Grad Ost sind Kanaltürk und Bugün TV auf der Frequenz 11014 MHz horizontal (Symbolrate SR 9600, Fehlerkorrektur FEC 3/4) empfangbar.
Einen Überblick über die Sat-Frequenzen der für Deutschland wichtigsten Satelliten erhalten Sie in der täglich aktualisierten DF-Frequenzliste, die parallel auch als App für iOS und Android verfügbar ist.[kw]
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