Miramax-Chef Mike Lang hat das neue Onlinevideoformat Ultraviolet als „zu undurchsichtig für Nutzer“ kritisiert. Man müsse aber „einfach an den Erfolg des Formats glauben“, denn die Industrie habe „keine andere Chance“.
Der Markt für Onlinefilme sei derzeit für viele Nutzer zu kompliziert, sagte Lang auf der Programm-Messe MIPCOM in Cannes am gestrigen Mittwochnachmittag (Ortszeit). Mit Angeboten wie Streams, Video-on-Demand oder Online-Rental gebe es bereits jetzt zahlreiche konkurrierende Geschäftsmodelle, hieß es. Diese Umgebung mache es schwer für das neue Onlineformat Ultraviolet, sich langfristig durchzusetzen. Auch die Tatsache, dass sich Apple bislang nicht an Ultraviolet beteiligt, „verwirre“ viele Kunden.
Die Hoffnung hat der Studio-Chef aber offenbar noch nicht aufgegeben: „Wir als Industrievertreter müssen einfach an den Erfolg von Ultraviolet glauben“, sagte Mike Lang. „Wir haben keine andere Wahl“, hieß es weiter. Nur durch den Onlinevertrieb von Film- und Serieninhalten könnten Studios langfristig überleben, betonte der Manager.
Die Filmindustrie hat bereits seit langem mit sinkenden Absätzen und Erlösen im Heimkinobereich zu kämpfen. Besonders der starke Rückgang beim Verkauf von DVDs belastet die Unternehmen. Onlineumsätze sind in den vergangenen Jahren allerdings konstant gestiegen.
Deshalb hatten die sechs größten Filmstudios im Januar das Format Ultraviolet zur digitalen Filmdistribution vorgestellt. Das System soll es ermöglichen, Filmdateien auf verschiedenen Plattformen wie Fernsehern, PCs Spielekonsolen, Tablet-PCs und Smartphones wiederzugeben. Fox und Warner bringen bereits in diesem Herbst erste Titel für Ultraviolet auf den Markt (DF berichtete). [dm]
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