Das amerikanische Marktforschungsunternehmen Convergence Consulting hat in einer Studie prognostiziert, dass bis Ende 2011 2,07 Millionen US-Amerikaner ihre Kabelnetzverträge kündigen und nur noch online fernsehen.
Die Anfang April veröffentlichte Convergence-Consulting-Studie „The Battle for the North American Couch Potato: Online and Traditional TV, and Movie Distributions“ schätzt die Zahl der US-Haushalte, die zwischen 2008 und 2010 ihren Kabeldienst kündigten und ihre Lieblingssendungen stattdessen als Online-Stream verfolgen, auf 1,55 Millionen.
Allein 2010 habe es aus diesem Grund eine Million Kündigungen gegeben, stellten die Marktforscher fest. Das Forschungsprojekt berücksichtigt dabei die Digitalisierung, Arbeitslosigkeit und Rezession sowie die jährliche Abonenntenentwicklung. Die Neuzugänge im Kabelbereich reduzierten sich 2010 auf etwa 300 000 Abonnenten, was einem deutlichen Rückgang zu den 1,8 Millionen Neukunden von 2009 entspricht.
Die Untersuchung schätzt zudem, dass etwa 18 Prozent der Zuschauer durchschnittlich ein oder zwei Serienfolgen pro Woche über das Online-Angebot des TV-Senders, ihres Kabelnetzbetreibers oder deren Partnerseiten schauen. Bis Ende 2011 werden etwa 19 Prozent der Zuschauer Folgen von TV-Serien im Internet sehen.
Dabei sei zu beachten, dass eine oder zwei Episoden etwa 5 Prozent der durchschnittlichen Fernsehzeit ausmachten, hieß es. Hulu und seine Online-Verteiler sowie das CBS Audience Network würden dabei gemeinsam mehr Online-Zuschauer erreichen als alle Websiten der Rundfunkveranstalter zusammen genommen, stellten die Marktforscher fest.
Neben der Abwanderung von Kabelabonnenten und der Online-TV-Nutzung hat die Analyse den TV- und Film-Verleihmarkt untersucht. Zu den beliebtesten Alternativen zählt die Ausleihmöglichkeit in einer stationären Videothek (derzeit 43 Prozent Marktanteil), per Mail (35 Prozent) sowie über des Internet (3 Prozent) zählen. Die Forscher prognostizieren einen Anstieg des Marktanteils von Onlinediensten wie Hulu Plus und Netflix zählen auf bis zu 7 Prozent bis Ende 2011. Ebenso werde der Gebrauch von Internet-Videotheken auf 41 Prozent steigen, der traditioneller Vertreter dagegen auf 28 Prozent absinken. [js]
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