Dreidimensionale Filmwelten erobern nicht nur die Kinoleinwände,sondern auch die heimischen Wohnzimmer schneller als erwartet – zumindest, wenn man einer Studie der Wirtschaftsprüfer von PricewaterhouseCoopers Glauben schenkt.
Nach dem herausragenden Erfolg von „Avatar“ werden allein im laufenden Jahr 48 Filme in 3D-Technologie starten, für 2012 sind sogar knapp 70 Produktionen angekündigt. teilte PwC am Dienstag mit. Innerhalb der kommenden fünf Jahre rechnen die Autoren der Studie mit einer Etablierung der 3D-Technik auch im Heimkino. Bis 2015 soll sich der Anteil der 3D-fähigen Fernsehgeräte sowohl in den USA und Japan als auch auf den wichtigsten europäischen Märkten zwischen knapp 20 und 30 Prozent bewegen.
„Das Interesse an 3D-Fernsehgeräten ist zweifellos vorhanden. Allerdings hat sich das noch nicht in Verkaufszahlen niedergeschlagen“, kommentierte Werner Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie, Medien und Telekommunikation bei PwC Deutschland. Viele Verbraucher hätten sich haben gerade erst einen hochauflösenden Flachbildfernseher gekauft und warteten daher noch mit der Anschaffung eines Neugeräts. Hinzu komme, dass das Programmangebot in 3D noch sehr klein sei.Weltweit zu wenig 3D-Inhalte – Mehrwert entscheidend
Die Forscher machen eine einfache Rechnung auf: Für einen Fernsehkanal, der an sieben Wochentagen rund um die Uhr dreidimensional sendet, müssten etwa 3 000 Programmstunden oder rund 500 Filme in der neuen Technik zur Verfügung stehen. Derzeit gibt es aber nur 200 Programmstunden und 30 Filme in 3D. Entsprechend groß seien die Erwartungen der Industrie an sportliche Großereignisse wie Olympia 2012 und die Fußball-Weltmeisterschaft 2014, die beide dreidimensional übertragen werden sollen.
Im Kino wird sich die 3D-Technik laut PwC am schnellsten durchsetzen. Waren
im Jahr 2009 rund 10 Prozent aller Leinwände in den USA, Japan und den fünf größten europäischen Märkten für dreidimensionale Filme ausgelegt, erwarten die Experten bis 2015 einen Anstieg auf gut 40 Prozent. In Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Spanien und Italien könnte der Anteil der 3D-Leinwände sogar auf bis zu 45 Prozent steigen. Allerdings gehe das Kalkül nur dann auf, wenn das dreidimensionale Seherlebnis für Zuschauer einen Mehrwert biete, betonte Ballhaus. [ar]
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