Studie: Weniger IMs bei ARD als vermutet

0
35
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

Berlin – In den ARD-Anstalten gab es zu DDR-Zeiten offenbar weniger Inoffizielle Mitarbeiter (IM) der Staatssicherheit (Stasi) als vermutet.

Zu diesem Ergebnis kommt eine ARD-Studie über die Aktivitäten der Stasi gegen den Rundfunk in Deutschland, die in Berlin vorgestellt wurde. Konkrete Zahlen wollten die Verantwortlichen nicht nennen. WDR-Intendant Fritz Pleitgen sagte jedoch, bis auf einen seien alle der in dem Bericht erwähnten IMs bereits vor den aktuellen Forschungen bekannt gewesen. Der einzige „wirklich neue Fall“ sei der eines festen Freien des Saarländischen Rundfunks.
 
Über die genauen Forschungsergebnisse würden die einzelnen Anstalten noch gesondert berichten, kündigte Pleitgen an. Eine generelle Regelüberprüfung aller Mitarbeiter hält der ehemalige ARD-Intendant nicht für nötig. Der ARD-Stasi-Bericht soll vermutlich noch in diesem Jahr veröffentlicht werden. Am Montagabend lag wegen des aktuellen Urteils gegen die Stasiunterlagenbehörde im Falle der Kohl-Akten nur eine gekürzte Version vor.
 
Der im Original gut 1000 Seiten umfassende Bericht war im Januar 2002 auf Initiative von Pleitgen und dem MDR-Intendanten Udo Reiter in Auftrag gegeben worden. Die Historiker des Forschungsverbunds SED-Staat an der Freien Universität Berlin recherchierten zwei Jahre lang in Stasi-Akten und anderen Archiven in Ost und West und befragten Zeitzeugen.
 
Die ARD hat die Ergebnisse der Studie in der dreiteiligen Dokumentation „Operation Fernsehen“ zusammengefasst. Der erste Teil der Reihe mit dem Titel „West-Korrespondenten im Visier der Stasi“ wird am Mittwoch um 23.00 Uhr im Ersten ausgestrahlt. [fp]

Bildquelle:

  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
Kommentare im Forum

Die Kommentarfunktion ist noch nicht aktiviert