Eine von den britischen Programmveranstaltern ITV, Channel 4 und BSkyB gemeinsam in Auftrag gegebene Studie hat ergeben, dass die audiovisuelle Industrie bis zu 4 Milliarden Pfund jährlich in britische Programminhalte investiert.
Laut dem am Dienstag vorgelegten Prüfbericht „Creative UK – The Audiovisual Sector and Economic Success“, in dem der Beitrag von Bewegtbildmedien und Radioveranstaltern zum wirtschaftlichem Wachstum und kulturellen Erfolg von Großbritannien analysiert wird, stellt die Nation aktuell die weltweit größte Kreativfabrik für das Fernsehen.
Über 500 Sender würden im Königreich um die Gunst der TV-Zuschauer buhlen. Das sei ein weltweit nahezu unerreichter Wert. Insgesamt unterstützten diese 7 000 Firmen vom Start-up Unternehmen bis hin zuweltweit führenden Produktionsfirmen. Sie leisteten damit einen Beitrag zum Erhalt von mehr als 132 000 Arbeitsplätzen, konstatierten die Autoren der Studie.
Gerade unabhängige Produktionsfirmen stellten dem von den Medienexperten des Communications Chambers, Robin Foster und Tom Broughton, verfassten Bericht zufolge einen wichtigen Faktor für die britische Wirtschaft dar. 2008 flossen 2,2 Milliarden Pfund (rund 2,5 Milliarden Euro) an Unternehmen aus der freien Wirtschaft. Innerhalb von zehn Jahren sei der Wert damit um 170 Prozent gestiegen.
Etwa die Hälfte der monetären Aufwendungen für originären britischen TV-Content floss 2010 an unabhängige Produzenten, hieß es weiter. Weltweit hätten TV-Sender von der Insel im Jahr 2009 Vertriebserlöse in Höhe von 1,3 Milliarden Pfund erzielt, konstatierte die Auftragsstudie. Auch dieser Wert sei gegenüber dem Niveau von 2006 um 127 Prozent deutlich gestiegen.
Als einen Hauptfaktor zum Erfolg der britischen Produzenten wertete die Studie die strengen Richtlinien zum Schutz des geistigen Eigentums (Intellectual Property – IP). Die Organisation Communications Chambers, die als Medienberater unter anderem für Rupert Murdochs News Corp und Channel 4 tätig ist, äußerte die Befürchtung, dass eine Lockerung der Richtlinien zu nachhaltigen Umsatz- und Investitionseinbußen führen könnte. [js]
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