In der Mediennutzung verschiebt sich die Gewichtung immer stärker zum Internet, auch in Sachen Meinungsmacht legt das Web weiter zu, wie eine Studie der Medienanstalten belegt. Trotz sinkender Zahlen bleibt das Fernsehen dennoch Spitze.
Für die Meinungsbildung waren die unterschiedlichen Medien immer von Bedeutung, eine Verschiebung zwischen den unterschiedlichen Gattungen findet regelmäßig statt. Aufgrund der Geschwindigkeit, mit der Informationen über das Internet verbreitet werden, hat dieses auch in Sachen Meinungsmacht deutlich an Bedeutung gewonnen. Dies belegt auch der Medienvielfaltsmonitor der Medienanstalten, der am Montag in Berlin vorgestellt wurde.
Dazu trägt vor allem die Jugend bei, ist das Web bei den 14- bis 29-Jährigen doch das meinungsmächtigste Medium mit 46 Prozent, noch vor dem Fernsehen (24,8 Prozent) und dem Hörfunk (17,6 Prozent). Dies hievt das Internet im Gesamtranking der Studie auf den zweiten Platz mit 22,3 Prozent, was einem Anstieg von 0,7 Prozent entspricht. Um den gleichen Anteil ist dagegen die Meinungsmacht des Fernsehens zurückgegangen, das dennoch mit 35,7 Prozent an der Spitze bleibt.
Wie der Monitor ebenfalls offenbart, ist der Einfluss der größten Medienkonzerne auf die Meinungsbildung in Deutschland innerhalb von drei Jahren um 3 Prozent gesunken. Vor allem der Anteil von ARD, Bertelsmann und Axel Springer ist weiter gesunken, wobei die Öffentlich-Rechtlichen mit 21,8 Prozent noch immer die meiste Meinungsmacht hat und dabei mehr Einfluss als Bertelsmann (12,1 Prozent) und Springer (7,9 Prozent) zusammen.
Die auch durch das Internet zu begründenden Einbußen bei den Reichweiten im TV- wie auch Printmarkt werden als Ursachen für den Rückgang der Meinungsrelevanz in der Studie angeführt. An Bedeutung hinzugewonnen haben ZDF, Burda und Funke bei den Konzernen, als reine Internet-Unternehmen sind nur United Internet und Ströer unter den Top 15 vertreten. [buhl]
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