Studie: Personalisierte Werbung auf Fernsehern nimmt rapide zu

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Wohnzimmer mit Philips Ambilight TV

Wer seinen Fernsehabend auf einem Smart TV genießt, wird immer häufiger mit personalisierter Werbung konfrontiert, wie man es von Webseiten her kennt.

Im zweiten Halbjahr 2024 verzeichnete die Videowerbung in Europa und den USA erneut ein kräftiges Wachstum. Mittlerweile werden Spots auf die Kunden abgestimmt und jeder Zuschauer bekommt „seine“ Werbung gezeigt. Die Anzahl dieser sogenannten Ad Views stieg im Jahresvergleich um 24 Prozent in Europa und um zehn Prozent in den USA. Dies ist kein Wunder, bieten doch immer mehr Streamer günstigere Abos an, bei denen dann Werbung eingeblendet wird.

Ein wesentlicher Treiber ist generell die zunehmende Beliebtheit von Streaming-Plattformen. In den USA hielten sich Live- und On-Demand-Inhalte mit 57 Prozent bzw. 43 Prozent der Ad Views die Waage. In Europa hingegen dominierte werbefinanziertes Video-on-Demand (VOD) mit einem Anteil von 76 Prozent. Doch auch Live-Inhalte holen in Europa auf – beflügelt durch neue Streaming-Angebote, FAST-Kanäle und die wachsende Nutzung von Connected-TV-(CTV)-Geräten fürs Live-Streaming.

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Diese Erkenntnisse liefert der aktuelle Video Marketplace Report (VMR) von FreeWheel, einer globalen Technologieplattform für Premium-Video-Werbung. Der Bericht informiert über Nutzung und Monetarisierung professioneller, rechteverwalteter und werbefinanzierter Videoinhalte in Europa und den USA. Wie die Studie zeigt, gewinnt der große CTV-Bildschirm, also der mit dem internet verbundene Fernseher, weiter an Bedeutung. In Europa entfallen inzwischen mit 66 Prozent die Mehrzahl aller Ad Views auf Connected TV – bei Live-Programmen sogar 77 Prozent. Auch in den USA setzt sich der Aufwärtstrend fort: CTV ist dort inzwischen für 85 Prozent der gesamten Ad Views verantwortlich – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr.

Diese neuen Werbeformate kommen zum Einsatz

Die wachsende Beliebtheit des großen Bildschirms und die flexible Ausspielung von Werbung im Streaming-Umfeld treiben in allen untersuchten Regionen auch die Entwicklung neuer, interaktiver Werbeformate voran. QR-Codes, klickbare Anzeigen oder sogar Quiz-Formate kommen zunehmend zum Einsatz – ebenso wie kontextuelles Targeting. Der Studie zufolge zählt Interaktivität zu den wichtigsten Treibern für das Wachstum werbefinanzierter Streaming-Angebote in Europa und den USA. Im zweiten Halbjahr 2024 legten dann auch zielgerichtete Ad Views – basierend auf demografischen und verhaltensbezogenen Daten – deutlich zu. In den USA stiegen sie um 39 Prozent, in Europa um 12 Prozent.

Auch die programmatische Werbung legt deutlich zu: Im Jahresvergleich stiegen die programmatischen Ad Views in Europa um 40 Prozent, in den USA um 37 Prozent. Dabei zeigen sich regionale Unterschiede – vor allem bei Live-Inhalten und der Nutzung von Connected TVs. In den USA entfallen bereits 30 Prozent der programmatischen Ad Views auf Live-Programme, in Europa sind es erst 16 Prozent. Auch beim Anteil von CTV ist der Vorsprung deutlich: 88 Prozent der programmatischen Views in den USA laufen über Connected TV, in Europa nur 32 Prozent. Hier liegt noch viel Potenzial, die Zuschauer mit auf sie zugeschnittenen Werbeangeboten zu ärgern.

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  • Philips-Ambilight: Philips
16 Kommentare im Forum
  1. Kann ich nicht bestätigen. Ich würde mich freuen wenn es soetwas geben würde. Dann müsste ich nicht ständig Werbung sehen für Produkte die ich nicht mal für Geld nehmen würde.
  2. Bei mir ist die Werbung per Settings deaktiviert. Sollte LG irgendwann auf die Idee kommen dass der User das nicht mehr deaktivieren kann, dann trenne ich ihn vom Netz. Punkt.
  3. Das wirklich nervende sind die Geber neuer Modelle. Verzichten auf viele Tasten - vieles nur noch per Optionstasten verfügbar. Aber 4 oder 5 Tasten für Direktzugänge zu den ganzen Portalen...genau mein Humor. Und das nicht bei 400€ Billigmodellen, sondern vor allen auch bei eher besseren Glotzen über 800€.
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