Die Ereignisse in der Silvesternacht 2015/2016 in Köln waren in der Berichterstattung über die Flüchtlingskrise eine Zäsur. Das geht aus einer Studie des Mainzer Kommunikationswissenschaftlers Prof. Marcus Maurer hervor.
In den Medien sei es 2015 zunächst vor allem um die Frage gegangen, ob die Grenzen geschlossen oder möglichst viele Migranten aufgenommen werden sollten. „Mit der Silvesternacht sind ganz andere Themen dazugekommen“, sagte Maurer der Deutschen Presse-Agentur.
Der Forscher hat sich in der Studie „Auf den Spuren der Lügenpresse“ mit dem Thema beschäftigt. Insgesamt hätten die Medien überwiegend richtig, aber gleichzeitig auch überwiegend einseitig berichtet, sagte der Wissenschaftler.
Die Darstellung der Faktenlage sei weitgehend korrekt gewesen. Einseitig war die Berichterstattung nach Einschätzung der Wissenschaftler beispielsweise bei der Darstellung der Flüchtlinge in ihren Berichten, die insgesamt in der Tendenz positiv gewesen sei. Dagegen sei der abstrakte Sachverhalt der Zuwanderung eher negativ dargestellt worden, sagte Maurer.
Für die Studie haben die Wissenschaftler der Universität Mainz die Berichterstattung von zwei überregionalen Tageszeitungen, einer Boulevard-Zeitung, sowie von zwei öffentlich-rechtlichen Nachrichtensendungen und einer aus dem Privatfernsehen untersucht.
Berücksichtigt wurden 4726 Berichte zwischen dem 1. Mai 2015 und dem 31. Januar 2016. [dpa]
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