Studie: Klassisches Radio bleibt beliebt – Podcast-Nutzung wächst

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Eine aktuelle Umfrage beweist den ungebrochenen Beliebtheitsgrad von Radio-Programmen. Die Nutzung von Podcasts wächst derweil, wenngleich langsamer.

Etwa 40 Prozent der Menschen in Deutschland haben schon mindestens einmal einen Podcast gehört. In der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen liegt dieser Anteil sogar bei rund 55 Prozent, wie aus der aktuellen repräsentativen Umfrage ma 2023 Audio I der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (Agma) hervorgeht, die am Mittwoch in Frankfurt veröffentlicht wurde.

Bei der vorherigen Erhebung, die im Juli 2022 vorgestellt worden war, hatten die Anteile noch bei 39,5 Prozent (gesamt) beziehungsweise 53,9 Prozent (Altersgruppe 14 bis 49) gelegen.

Radio-Nutzung leicht gesunken, aber weiter Spitzenreiter

Unter den Audioangeboten ist das klassische Radio aber weiterhin das mit Abstand beliebteste Medium. Etwa 52,5 Millionen Jugendliche und Erwachsene ab 14 Jahren schalteten demnach zwischen Montag und Freitag im Schnitt pro Tag das Radio ein. Bei der vorherigen Befragung hatte diese Zahl bei 52,6 Millionen gelegen. Die durchschnittliche Verweildauer bei den klassischen Radioangeboten sank leicht auf 242 Minuten im Durchschnitt an einem Tag (minus sieben Minuten).

Befragt wurden für die aktuelle Erhebung jeweils rund 66 000 Menschen ab 14 Jahren in der deutschsprachigen Bevölkerung. Berücksichtigt wurden zwei Befragungswellen zwischen dem 5. Dezember 2021 und dem 27. März 2022 sowie zwischen dem 4. September 2022 und dem 11. Dezember 2022. Zur deutschsprachigen Bevölkerung in Deutschland ab 14 Jahren zählen demnach rund 70,6 Millionen Menschen.

Die Agma hatte erstmals 1972 Daten für den Radiowerbemarkt erhoben. Sie ist ein Zusammenschluss von mehr als 200 Unternehmen der Medien- und Werbewirtschaft. Von den Hörerzahlen hängen die Preise für Werbespots ab. Üblicherweise werden die Daten zweimal im Jahr veröffentlicht, das nächste Mal im Juli dieses Jahres.

Text: dpa/ Redaktion: JN

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11 Kommentare im Forum
  1. Und wer sich wundert, warum bei den Gesamtwerten auf die Unterteilung nach Altersgruppen verzichtet wird: Weil es bei denen unter 50 nur noch 177 Minuten sind. Also im Prinzip das gleiche Phänomen wie beim linearen Fernsehen, wenn auch weit weniger drastisch.
  2. Ich bin unter 50 und höre täglich sehr viel Radio. Eigentlich immer, zu Hause und im Auto. Mir gefällt die Mischung und die große Auswahl. Ich hatte auch ca ein Jahr spotify Premium, für gezielte Auswahl von Musik auch echt gut. Ist für mich aber eher ein Ersatz für die CD. Deren "Radiofunktion" hat mir nicht so gut gefallen. Je nach Sender finde ich Moderation und Nachrichten schon auch gut. Und es gibt ja auch etliche Webradios, die nur Musik spielen. Kostenlos und nahezu werbefrei. Wenige podcasts hab ich auch schon gehört, das ist trotz interessanter Themen nicht so meins. Da geht bei mir oft die Konzentration auf den Inhalt verloren... Bin eher der Musikhörer.
  3. Nach einer Bevölkerungsumfrage... ich habe keine Ahnung wie repräsentativ diese ist... liegt die Nutzung linear ausgestrahlter Inhalte bei Video nicht mehr auf Platz 1. Mittlerweile werden mehr Minuten am Tag Online-Videos geschaut im Vergleich zu TV-Ausstrahlungen. Infografik: Lineares TV ist nicht mehr die Nummer 1 Bei Radio kann ich noch nachvollziehen dass linear ausgestrahlter Hörfunk noch öfters genutzt wird, oder sollte ich eher sagen, eingeschaltet ist? Denn Radio läuft oft nur als Hintergrundbeschallung. Wirklich zuhören die ganze Zeit über tun die wenigsten Leute.
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