Aus Sicht der Autoren der „Solon European Cable Survey“ sehen die Kabelnetzbetreiber optimistisch in die Zukunft. Bis 2014 soll der jährliche Umsatz um 5 Prozent steigen. Erstmals sehen die Anbieter aber einen Rückgang von Basis-TV-Anschlüssen, während sie im Bereich Pay-TV mit weiterem Wachstum rechnen.
Vor allem in der Einführung neuer TV-Dienste sehen die Kabelnetzbetreiber eine Möglichkeit, Kunden weiter an sich zu binden, ging aus dem am Mittwoch präsentierten „Solon European Cable Survey“ hervor. Wichtige Elemente seien Multiscreen-Angebote, TV-Everywhere-Funktionalität und moderne Set-Top-Boxen.
Individuelle TV- und Videoangebote seien für Kabelkunden von wachsender Bedeutung. Vor allem HDTV, digitale Videorecorder sowie Filme und Serien als Video-On-Demand-Angebote wären für Kabelnutzer von steigendem Interesse. „Entsprechend haben uns 86 Prozent der befragten Kabel CEOs geantwortet, dass neue TV Services ganz oben auf ihrer Strategie-Agenda stehen“, erklärte Christian Teichmann, Geschäftsführer im Londoner Büro von Solon Management Consulting.
Die weiter wachsenden Online-Video-Angeboten, welche über verschiedene Endgeräte genutzt werden, sollen letztlich auch zur Steigerung der durchschnittlichen Internet-Bandbreiten führen. Daher sei dieser Aspekt für die Kabelnetzbetreiber im Konkurrenzkampf mit Telekommunikationsanbietern ebenfalls von hoher Bedeutung. Zudem werden auch im Bereich Mobilfunkangebote und B2B-Dienste ein deutliches Wachstum erwartet.
Weniger als die Hälfte der befragten Kabelunternegmen bieten heute nur noch reinen TV-Zugang an. Der Anteil der Unternehmen, die drei und mehr Services anbieten, stieg laut dem Bericht von 13 Prozent im Jahr 2009 auf heute 34 Prozent. Diese Bündelung von Angeboten führen zu einer stärkeren Kundenbindung. Kabelkunden, die nur über ein Produkt des jeweiligen Netzbetreibers beziehen, wechseln laut Studie fünffach häufiger den Anbieter, als Kunden, die mehr als drei Dienste in Anspruch nehmen.
„Die European Cable Survey zeigt sehr deutlich, dass die Kabelnetzbetreiber den Kampf um die Dominanz mit den etablierten Telekomunternehmen weiter ausfechten wollen, indem sie Quadruple-Play Angebote machen (TV, Breitband, Telefon und Mobilfunk) und außerdem auch im B2B Bereich aktiv werden“, so Teichmann. Es liege an den Kabelnetzbetreibern, ihre Wachstumsmöglichkeiten zu realisieren.
Der „Survey of European Cable Communication 2012“ wird von Solon Management Consulting zum fünften Mal seit dem Jahr 2004 durchgeführt und beruht nach eigenen Angaben auf detailliertem Feedback des Top-Managements der teilnehmenden Kabelnetzbetreiber. [rh]
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