Der Computer spielt bei der Internetnutzung zwar nach wie vor die größte Rolle, dennoch gewinnen mobile Endgeräte und Fernseher zunehmend an Bedeutung. So nutzt bereits mehr als jeder Fünfte auch das Smartphone, das Tablet oder auch den Fernseher zum surfen im Netz, wie aus einer aktuellen Studie von ARD und ZDF hervorgeht.
Die Möglichkeiten des World Wide Web erfreuen sich nach wie vor in Deutschland großer Beliebtheit. Wie ARD und ZDF in einer am Montag veröffentlichten Online-Studie herausfanden, surfen mittlerweile ganze 75,9 Prozent der Deutschen im Internet. Dabei hat sich die Anzahl derer, die das Internet mobil nutzen, in den letzten drei Jahren mehr als verdoppelt: gaben 2009 erst elf Prozent an, auch über mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablets ins Netz zu gehen, waren es bei der zwischen 2012 durchgeführten Befragung bereits 23 Prozent.
Der Zugang über Smartphones wird vor allem von den unter 30-Jährigen verwandt, die das Internet vordergründig für die Kommunikation über soziale Netzwerke nutzen. Bei Tablets, die sich inzwischen in acht Prozent der deutschen Haushalte etablieren konnten und eher von der Zielgruppe der 30- bis 49-Jährigen genutzt wird, steht dagegen der Abruf von Websites und E-Mails im Fokus.
Mobile Endgeräte werden für das Surfen im Internet zwar immer beliebter, verdrängen den Computer aber keineswegs als primäres Medium für den Internetkonsum. Vielmehr bieten sie eine Ergänzung. So gaben 13 Prozent an, während des Fernsehens gelegentlich auch zum Second Screen zu greifen. „Die neuen internetfähigen Endgeräte schaffen neue Nutzungssituationen, in denen die aus der Offline-Welt bekannten großen Informationsmarken besonders gefragt sind“, erklärte HR-Intendant und Vorsitzender der ARD/ZDF-Medienkommission Helmut Reitze.
Zudem führte ZDF-Intendant Thomas Bellut an, dass Tablets und Smartphones „für eine deutliche Zunahme bei der zeitversetzten Nutzung von Fernsehendungen gesorgt“ haben. Die Zugriffe von TV-Sendungen aus dem Netz steigen darüber hinaus auch durch die zunehmende Verbreitung von internetfähigen Fernsehern, die in immerhin 15 Prozent der Haushalte vertreten sind. So kam die Studie weiter zu dem Ergebnis, dass 30 Prozent der Online-Nutzer zumindest gelegentlich zeitversetzt fern sehen, ganz 23 Prozent verfolgen Live-Sendungen. Während die Tablets bei Live-Formaten eine dominierende Position einnehmen, punkten Smart-TVs bei zeitversetztem Fernsehen.
Insgesamt wurden für die von ARD und ZDF zwischen Februar und April diesen Jahres durchgeführte Online-Studie bundesweit 1800 Erwchsene zu der Art und Weise ihres Internet-Konsums befragt. [fm]
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