Studie: DVB-T-Boxen helfen Receivermarkt auf die Sprünge

Der Markforscher In-Stat geht davon aus, dass der Markt digitaler Set-Top-Boxen nach den schwierigen Jahren 2010 und 2011 vor einer Erholung steht. Vor allem der Umsatz mit terrestrischen Boxen soll bis 2015 kräftig zulegen und den Gesamtmarkt beflügeln.

Bis zum Jahr 2015 sollen allein 45 Millionen Set-Top-Boxen für den digitalen terrestrischen Empfang verkauft werden und dem schwächelnden Markt der Digital-Receiver wieder auf die Sprünge helfen, teilte das Forschungsinstitut In-Stat am Dienstag mit. Die Absatzzahlen von Digitalreceivern waren 2010 um 7 Prozent auf 195 Millionen Geräte zurückgegangen. Auch in diesem Jahr gestalte sich das Geschäftsfeld noch schwierig, so die Experten.
 
2012 werde die Nachfrage nach digitalen Receivern laut aktuellen Marktbeobachtungen dagegen wieder ansteigen, hieß es. Mike Paxton, Digital Entertainment Research Director beim Forschungsinstitut, verwies darauf, dass Set-Top-Boxen für Pay-TV-Anbieter sowie Drittanbieter enorm wichtig seien, da sie ein zentrales Glied der digitalen Empfangskette darstellten.

Nach den Ergebnissen der Studie bilden Satelliten-Receiver nach wie vor das größte Segment im Markt der digitalen Empfangsgeräte. Im vergangenen Jahr waren 49 Prozent aller ausgelieferten digitalen Set-Top-Boxen Modelle mit DVB-S-Tuner. Kabel-Receiver bildeten mit 24 Prozent die zweitwichtigste Säule.
 
Vor allem für Hersteller von Unterhaltungselektronik bilden die Empfangsgeräte laut In-Stat eine wichtige Einnahmequelle. In 2010 seien die Umsätze, die mit Digital-Receivern erzielt wurden, höher ausgefallen als die kombinierten Einnahmen im Bereich Spielekonsolen und Blu-ray-Player, betonten die Leiter der Untersuchung.
 
Vor allem in Europa erwarten die Forscher eine Bedarfserhöhung.Mehr als die Hälfte der 2011 weltweit ausgelieferten Einheiten von terrestrischen Digital-Receivern soll an den europäischen Markt gehen. Nach den umsatzschwachen Jahren soll für die Industrie bis 2015 mehr Profit erzielbar sein. Allerdings könnten so genannte virtuelle Set-Top-Boxen, die ihre Funktionen per Internet-Browser zugänglich machen, nach Einschätzung der Analysten herkömmlichen Digital-Receivern langfristig den Rang ablaufen. [rh]