Kaum ist die Entscheidung der Intendanten gefallen, dass ab dem Herbst 2011 im Ersten fünfmal in der Woche getalkt wird, beginnen die Verteilungskämpfe.
Unter den Chefredakteuren der ARD heißt es, dass sich künftig die Talks von Sandra Maischberger und Reinhold Beckmann aus der aktuellen Politik heraushalten sollen, will das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ (Montagsausgabe) erfahren haben. Die beiden TV-Plauderer könnten zwar weiterhin gern Polit-Senioren wie Norbert Blüm und Helmut Schmidt einladen. Auftritte wie der von Verteidigungsminister zu Guttenberg bei „Beckmann“ vor ein paar Wochen solle es künftig aber nicht mehr gebe, schrieb das Blatt.
Zitiert wurde ein ungenannter ARD-Mitarbeiter mit der Aussage: „Die zwei sollen nicht mehr so oft über den Zaun fressen“. Auch die drei Polit-Talkshows von Günther Jauch, Frank Plasberg und Anne Will stellen die ARD offenbar vor erhebliche Koordinationsprobleme. Bisher sei ungeklärt, wie im Streitfall entschieden werde, welche Sendung welches Thema der Woche bearbeite und wer welche Gäste bekomme, so der „Spiegel“. Fest stehe lediglich die Zuständigkeit von ARD-Chefredakteur Thomas Baumann.
Es sei schwer vorstellbar, will der „Spiegel“ aus dem Kreis der Chefredakteure des Senderverbunds erfahren haben, dass sich die „talkenden Alphatiere“ die Gästeauswahl vorschreiben oder gar ein Thema verbieten ließen. Erst Ende November hatten sich die ARD-Intendanten nach langwierigen Verhandlungen auf eine Umstrukturierung der abendlichen Talkshow-Schiene verständigt (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [ar]
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