Medienanstalten und Privatsender beraten am heutigen Freitag über eine einheitliche Kennzeichnung von Scripted-Reality-Formaten im TV. Medienwächter Thomas Fuchs fordert von den Sendern endlich konstruktive Lösungsverschläge und will sonst eine gesetzliche Regelung anstreben.
Der Direktor der Medienanstalt Hamburg/ Schleswig-Holstein (MA HSH), Thomas Fuchs, fordert von den Privatsendern, endlich eine einheitliche Regelung zur Kennzeichnung von Scripted-Reality-Formaten zu finden. Dies sagte Fuchs im Vorfeld eines Treffens zwischen dem Verband Privater Rundfunk- und Telemedien (VPRT) und der Gremienvorsitzendenkonferenz der Medienanstalten (GVK) am heutigen Freitag. Bei diesem soll über eine einheitliche Kennzeichnung von Scripted Reality gsprochen werden.
„Wir brauchen jetzt konstruktive Lösungsvorschläge, die bestehende Praxis ist weder einheitlich noch eindeutig, das reicht nicht aus“, fordert Fuchs. Falls die Veranstalter nicht in der Lage sein sollten, eine eigenverantwortliche Kennzeichnung umzusetzen, wollen die Medienanstalten die Einführung einer gesetzlichen Verpflichtung forcieren. Das bereits laufende Gesetzgebungsverfahren zum Jugendmedienschutzstaatsvertrag böte dafür laut Fuchs einen guten Ansatzpunkt.
Während Sender und Medienwächter weiter um eine Kennzeichnung für Scripted-Reality-Formate ringen, steigt deren Anteil am Gesamtprogramm der Privatsender weiter, wie ein Programmbericht der Landesmedienanstalten vom 1. April belegt. Bei den Sendungen handelt es sich um Formate mit fiktiver Handlung, die jedoch für den Zuschauer häufig den Eindruck von echten Dokumentationen erwecken. [ps]
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